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Veröffentlicht am 10.11.2021, 13:32

Die Fronten verhärten sich

Wirbel um Hoch­wasser­schutz beim Natur­juwel Warmbad geht weiter

Villach - Mindestens 2, 5 Millionen Euro wird es sich die Stadt Villach und damit der Steuerzahler kosten lassen, um Warmbad vor einem Hochwasser zu schützen. In Zukunft, denn noch sind dort die angeblich von Jahr zu Jahr immer mehr gefährdeten Flächen in Privatbesitz der Familie Lukeschitsch, die eigentlich für die Sanierung zuständig ist. Jetzt kämpft eine Bürgerinitiative dagegen an, um das Naturjuwel rund um das Maibacherl vor Dämmen und Betonbauten zu schützen.
von Manfred Wrussnig3 Minuten Lesezeit (362 Wörter)

Im Vorjahr gab es ein Hochwasser, das die Hotelanlagen in Warmbad unter Wasser setzte. „Weil das Bachbett nie mehr ausgebaggert wurde, kam es dort  in der Nähe der Anlagen zu Verklausungen und Überschwemmungen, da liegt das Versäumnis  aber  eindeutig bei den Grundeigentümern“, so die Sprecherin der Bürgerinitiative „Rettet das Naturjuwel Warmbad“ Ingrid Kametter. Nebenbei mischen spät aber doch jetzt auch die Grünen mit, die dazu eine Anfrage an den zuständigen Stadtrat Harald Sobe stellten. Sie wollten wissen, ob es denn für die Reinigung des Maibach- Bachbettes kein Budget geben würde. Seine Antwort, das sei nicht möglich, denn die betroffenen Flächen wären Privatgrund und daher die Besitzer Instandshaltungsverpflichtet. Schlussfolgerung Sobes: „Da die Stadt keine Maßnahmen auf Fremdgrund durchführt, zudem sie nicht gesetzlich verpflichtet ist, kann auch kein Budget zur Verfügung gestellt werden“. Logisch.

Flächen sollen ins öffentliche Wassergut übernommen werden

Doch wie schon beim Bau der betonernen Therme mitten im Ort und vielen anderen Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten schüttet Göttin Fortuna auch jetzt wieder ihr Füllhorn in Form von Steuergeld über die Warmbader aus.  Denn im letzten Absatz seines Schreibens, das 5 Minuten vorliegt, lässt Sobe dann doch noch die Katze aus dem Sack: „Im Zuge der Projektgenehmigung werden die, von den Hochwasserschutzmaßnahmen (HWS) betroffenen Flächen, in das öffentliche Wassergut übernommen. Nachdem die Stadt Villach Konsenswerberin für das HWS-Projekt Warmer Bach ist, wird erst danach der Stadt Villach die Instandhaltungspflicht für den Hochwasserschutz in diesem Bereich übertragen werden“.

Der Ärger ist groß

Das wieder versteht Kametter und 2000 Mitkämpfer die dafür ihre Unterschriften gegeben haben nicht: „Da wurde über Jahrzehnte nichts gemacht, um ein eventuelles Hochwasser zu verhindern und jetzt verschiebt sich alles einfach hin zur Stadt, die wegen der jahrzehntelangen Versäumnisse wo nix getan wurde nun fast 3 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen locker machen muss, die noch dazu heftig umstritten sind. Angeblich hat das alles ein Sachverständiger abgesegnet. Ich frage mich, von wem er dazu den Auftrag bekam, wir können uns ein Gegengutachten leider nicht leisten“.

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