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Veröffentlicht am 15.11.2021, 12:28

Wachstums-Boom

IT-Branche hat in Österreich an Bedeutung gewonnen

Österreich - 234.000 Personen in Österreich arbeiten in der oder rund um die IT-Branche. Die volkswirtschaftliche Bedeutung ist wegen mehrerer Faktoren groß. Jeder 20. Arbeitsplatz (5 %) ist damit unmittelbar und mittelbar von diesem Bereich abhängig.
von Redaktion5 Minuten Lesezeit (669 Wörter)#GOODNews
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In Österreich erzielt die IT-Branche laut einer Studie des Verband Österreichischer Software Industrie (VOSI) inzwischen eine Bruttowertschöpfung (BWS) von 26,4 Milliarden Euro pro Jahr. Jeder 13. erwirtschaftete Euro (7,4 %) wird somit in der Informationstechnik (IT) verdient. Insgesamt beschäftigt die Branche laut der Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung des österreichischen IT-Sektors“ 234.000 Personen. Dies entspricht jedem 20. Arbeitsplatz (5 %) in Österreich. In den kommenden Jahren wird die Anzahl der Stellen und die Bruttowertschöpfung der IT-Branche laut einer Prognose des IT-Dienstleisters brunel.at weiter zunehmen.

„Die Ergebnisse der Studie untermauern unsere Annahme, dass die Bedeutung der IT-Branche in Österreich stetig steigt. Die IT-Branche ist eine wesentliche Stütze und Motor für alle Branchen – besonders 2020 wäre ohne IT und Software in Österreich und weltweit wenig weitergelaufen. Home-Office und Home-Schooling, aber auch viele Prozesse in den Unternehmen sind heute ohne den Einsatz von Software gar nicht mehr möglich“, kommentiert VÖSI-Präsident Peter Lieber die Ergebnisse der Studie.

Softwareentwicklung und Beratungsdienstleistungen

Allein das Kerngeschäft der IT-Branche, vor allem die Softwareentwicklung und Beratungsdienstleistungen, generieren in Österreich eine BWS von 10,9 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil von 3,1 Prozent der gesamten BWS des Landes. Betrachtet man die gesamte IT-Branche im weiteren Sinne, also auch Universitäten und Forschungseinrichtungen, den Handel und die Telekommunikationsunternehmen liegt die BWS bei 7,4 Prozent der Gesamtwirtschaft.

„Bereits die direkte Wertschöpfung (19,9 Mrd. Euro) liefert einen substanziellen Beitrag zur österreichischen Wirtschaftsleistung und liegt etwa auf einem Niveau mit der Beherbergungs- und Gastronomie-Branche“, erklärt Christian Helmenstein, Studienautor und Vorstand des Economica-Instituts.

Arbeitsplätze in der IT-Branche

In der IT-Branche arbeiten insgesamt 234.000 Menschen in Österreich. Jeder 20. Arbeitsplatz (5 %) ist damit unmittelbar und mittelbar von diesem Bereich abhängig. „Allein die Zahl der direkt in der Branche angesiedelten Arbeitsplätze (rund 148.500 Beschäftigungsverhältnisse) ist vergleichbar mit der des Sektors Erziehung und Unterricht und entspricht in etwa dem Doppelten des Sektors Hochbau“, erklärt Helmenstein.

Neben den 148.000 direkten Beschäftigten sind 67.000 Arbeitsplätze im Vorleistungsnetzwerk vorhanden. Dazukommen 19.000 Beschäftigungsverhältnisse, die durch Konsumausgaben der IT-Branche und ihrer Angestellten entstehen. Insgesamt bezahlt die IT-Branche damit 12,1 Milliarden Euro für Löhne und Gehälter pro Jahr.

Noch immer geringer Frauenanteil         

In der IT-Branche ist der Frauenanteil im Mittel noch immer relativ gering (18 %). Am meisten Frauen in den Kernbereichen der IT sind in der Software-Architektur (20 %), der Standard-Software-Entwicklung (19 %) und der App-Entwicklung (17 %) beschäftigt. In den noch technischeren Berufen nimmt der Frauenanteil stark ab. Bei Systemadministratoren (8 %), Solution Developer (7 %) und in der IT-Sicherheit (1 %) sind am wenigsten Frauen vertreten. Trotzdem hat nur knapp ein Viertel der Unternehmen Maßnahmen etabliert, die den Frauenanteil in IT-Berufen erhöhen sollen.

„Hier gibt es noch ganz viel zu tun, wir dürfen auf Frauen als Arbeitskräfte im Informations- und Kommunikationstechnologie-Sektor (ICT) nicht verzichten, sondern ganz im Gegenteil alles tun, um hier mehr Frauen als Fachkräfte zu gewinnen“, erklärte VÖSI Präsident Peter Lieber. Der Verband hat dafür unter anderem kürzlich die Special Interest Group WOMENinICT etabliert, die jungen Mädchen und Frauen für die IT-Branche begeistern soll.

Fachkräftemangel in der IT-Branche

Die positive Entwicklung der Branche hat laut einer UBIT-Erhebung bereits zu einem Fachkräfte von 24.000 Personen geführt. „Die Digitalisierung und der IT-Sektor bringen die heimische Wirtschaft wieder ins Rollen. Für innovative Projekte und um digitale Chancen aktiv ergreifen zu können, sind Kreativität sowie das notwendige Können und Wissen gefragt. Wir müssen gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um den Anteil an IT-Fachkräften und so die Wertschöpfung im Land zu steigern“, erklärt Martin Puaschitz, Berufsgruppensprecher IT im Fachverband UBIT.

„Rund die Hälfte der Wertschöpfung im heimischen IT-Sektor ist in Wien konzentriert. Dennoch müssen wir gemeinsam mit den Unternehmen die Qualifikation im IT-Bereich intensivieren: Neue Ausbildungswege für IT-Lehrlinge, vor allem für Mädchen, verstärkte interne Aus- und Weiterbildung in den Betrieben, begleitet durch Beratung und Förderungen. Dann gelingt uns der Weg in eine erfolgreiche digitale Zukunft“, ergänzt Rüdiger Linhart, Berufsgruppensprecher IT in der Fachgruppe UBIT.

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