fbpx
Region auswählen:
Veröffentlicht am 30.11.2021, 15:42

„Lassen Sie sich testen!“

10 Prozent wissen nicht über ihre HIV-Infektion Bescheid

Kärnten - Jedes Jahr findet am 1. Dezember der Welt-AIDS-Tag statt - ein internationaler Aktions- aber auch Gedenktag. Bereits im Vorfeld appellieren Gesundheitsreferentin Beate Prettner und Günther Nagele von der aidsHilfe Kärnten: „Lassen Sie sich testen!“
von Tanja Janschitz2 Minuten Lesezeit (337 Wörter)

“Dieser eindringliche Appell soll nicht zuletzt alle Menschen dazu aufrufen, sich testen zu lassen. Denn nur wenn man weiß, ob man sich angesteckt hat, kann man aktiv gegen die Erkrankung vorgehen. Damit kann man sein eigenes Leben retten – und andere Menschen vor einer Ansteckung bewahren”, betont Gesundheitsreferentin Beate Prettner.

Kostenlose Testprogramme

Die aidsHilfe Kärnten ermöglicht laufend kostenlose Testprogramme. “In unserem Programm bilden die unterschiedlichen Testmöglichkeiten auf HIV – Duo-Antikörper/Antigen, PCR und Schnelltestverfahren – immer noch den Schwerpunkt. Im Laufe der vergangenen Jahre haben sich die Testmöglichkeiten auf sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syhilis, Tripper, Chlamydien gut etabliert”, informiert Günther Nagele, Leiter der aidsHilfe Kärnten. Er weist außerdem darauf hin, dass man ganz besonders auf Prävention setze.

450 Menschen in Kärnten leben mit HIV

“Noch immer bestehen Stigmatisierungen von Menschen mit HIV – diesen gilt es entgegenzuwirken. Wir müssen uns auch bewusstmachen, dass es tatsächlich jeden treffen kann”, sagt die Gesundheitsreferentin. Aktuell leben rund 450 Menschen mit HIV in Kärnten. „Im laufenden Jahr ist die Zahl der positiv Getesteten um 20 angestiegen – das entspricht dem Schnitt der letzten Jahre“, erklärt Nagele. Die Österreichische AIDS-Gesellschaft gehe davon aus, dass es etwa 9.000 bis 10.000 HIV-infizierte Menschen in Österreich gibt. Allerdings würden rund 10 Prozent von ihnen nicht über ihre Infektion Bescheid wissen. Warum? „Weil sie noch nicht getestet wurden und somit auch keine Behandlung erhalten. Und genau hier liegt die doppelte Gefahr: Zum einen laufen diese Menschen Gefahr, dass ihre Infizierung zu spät registriert wird, zum anderen können sie weitere Menschen infizieren“, sagt Prettner.

Andacht in der Kreuzberglkirche

Die aidsHilfe Kärnten wird gemeinsam mit dem Katholischen Familienwerk am 1. Dezember, 19 Uhr, in die Kreuzberglkirche zu einer Andacht einladen. „Wir wollen der Menschen gedenken, die an HIV/AIDS gestorben sind, und wir wollen der Stigmatisierung von betroffenen Menschen entgegenwirken und für das Thema wachrütteln“, erklärt der Leiter der aidsHilfe. An der Andacht kann online teilgenommen werden: Ein Stream gegen das Vergessen (kath-kirche-kaernten.at); Gedenkstunde am Welt-Aids-Tag (kath-kirche-kaernten.at)

#Mehr Interessantes