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Veröffentlicht am 22.01.2022, 17:43

Nach Asien

Kärntner Familie wandert aus: "Das mit der Impfpflicht geht zu weit"

Villach - Die Impfpflicht in Österreich wird immer realer und einer Villacher Familie reicht es jetzt. "Meine 10-jährige Tochter hat zu mir gesagt: Papa, in so einer Gesellschaft möchte ich nicht aufwachsen. Auch meine Frau und ich wollen hier nicht mehr leben. Wir packen unsere sieben Sachen und wandern aus", erklärt Martin F. *gegenüber 5 Minuten.
von Carolina Kucher3 Minuten Lesezeit (402 Wörter)Interview
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Martin, seine Frau und seine Tochter Paula (10) fühlen sich aufgrund der aktuellen Lage in Österreich nicht mehr wohl. “Wir hatten in Villach immer alles, was wir brauchen. Es war unsere Heimat. Aber wir wollen nicht in einer gespaltenen Gesellschaft leben und unsere Tochter soll nicht so aufwachsen. Wir fühlen uns nicht mehr sicher und wir halten diese Spaltung und den Hass einfach nicht mehr aus”, erklärt der Familienvater die Entscheidung, in ein anderes Land auszuwandern.

Unzufriedenheit und Angst

Martin selbst arbeitet als Therapeut in einer Praxis und erlebt jeden Tag die Angst der Leute: “Sie rufen mich panisch an und fragen, ob sie überhaupt kommen dürfen, wenn sie nicht geimpft sind. Wir sind weit gekommen in diesem Land”, ärgert er sich. Auch von der Politik ist er mehr als enttäuscht: “Es wird Geld in eine Impflotterie gepumpt, statt es in die Krankenhäuser zu investieren, wo es wirklich gebraucht wird”, schildert er seine Meinung. Er ist noch immer geschockt, dass die Impfpflicht nun tatsächlich umgesetzt werden soll: “Das mit der Impfpflicht geht zu weit. Diese generelle Klassifizierung der Menschen erinnert mich an einen sehr dunklen Teil der Geschichte, den ich so nicht noch einmal erleben will”.

Das Ziel: Asien

Da Martins Frau aus Asien stammt, ist es nun der fixe Plan dorthin auszuwandern. “Meine Frau und unsere Tochter waren vor kurzem im Heimatort meiner Frau und sie waren begeistert. Es ist ein freies Leben und man kann wieder durchatmen”, erklärt der Arzt. Daher hat die Familie entschlossen: Sie packen ihren Hund und ihr Hab und Gut und werden nach Asien auswandern. Sobald Paula die Volksschule im Sommer abgeschlossen hat, soll es so weit sein. Sie und ihre Mutter sprechen die “neue” Landessprache bereits “und ich werde es schon noch lernen”, zeigt sich Martin zuversichtlich.

Ein Abschiedslied

Das junge Mädchen hat sogar ein eigenes Lied verfasst, in dem sie ihre Gefühle über die ganze Situation zum Ausdruck bringt. Darin singt sie darüber, wie schön Österreich ist, mit seinen Bergen und Seen, aber sie nimmt auch Abschied. “Ich werde dich vermissen, aber es ist Zeit für Freiheit”, heißt es im Lied. “Österreich, hör auf meine Traurigkeit”, heißt es an einer anderen Stelle. Paula ist nämlich tatsächlich traurig, dass sie ihre Freunde nicht mehr sehen wird, ihre Freiheit ist ihr aber wichtiger.

*Name von der Redaktion geändert.

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