Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Salzaufnahme von maximal fünf Gramm, was ungefähr einem gestrichenen Teellöffel entspricht. Mit acht bis elf Gramm liegt der durchschnittliche tägliche Konsum von Europäern allerdings weit über dem empfohlenen Niveau. “In der täglichen Ernährung nehmen wir viel Salz über Brot und Gebäck, Käse sowie verarbeitete Fleischwaren wie Schinken und Wurst auf”, so VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer. “Zusätzlich wird Salz aber auch vielen Nahrungsmitteln zugesetzt, bei denen wir es nicht unbedingt vermuten – etwa Cornflakes, Säften oder Süßigkeiten.”
Getrocknete Tomaten als Salzbomben
In der VKI-Stichprobe lag beispielsweise der Salzgehalt eines Tomatensaftes bei 0,7 g pro 100 ml, der von getrockneten Tomaten sogar bei 13,7 g pro 100 g. Frische Tomaten dagegen enthalten nur 0,008 g Salz pro 100g. Zwei Gläser Tomatensaft entsprechen also ungefähr der empfohlenen Tageshöchstmenge an Salz und eine halbe Packung getrockneter Tomaten (50 g) liegt bereits deutlich darüber.
“Auf Fertiggerichte möglichst verzichten”
Dass Fertiggerichte aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht zu den wertvollsten Lebensmitteln zählen ist mittlerweile bekannt. Daher verwundert es auch nicht, dass die in der Stichprobe erhobene Grießnockerl‑Fertigsuppe bei einem Packungsinhalt von nur 62 g (3 Portionen/Teller) bereits 9,9 g Salz enthält. Das ergibt zwei Drittel der empfohlenen Tagesmenge an Salz pro Teller Suppe. Eher unerwartet scheinen dabei die 1,5 Gramm Salz pro 100 Gramm Butterkekse sowie die 1,4 Gramm Salz pro 100 Gramm Tiefkühl-Rotkraut. Die Ernährungswissenschafterin rät, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten und Nährwerttabellen zu vergleichen sowie möglichst auf Fertiggerichte zu verzichten. Doch auch wer öfter beim Frühstück oder Abendessen anstelle von Brot, Wurst und Käse zu Müsli, Joghurt, frischem Obst, Frischkäse oder selbstgemachten Aufstrichen greift, kann den Salzkonsum deutlich reduzieren.