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Veröffentlicht am 28.01.2022, 12:35

Kurz vor Ferien-Hauptsaison

"Corona-Chaos" lässt Seil­bahn­betreiber verzweifeln

Kärnten - Die Gültigkeit der zweiten Coronaimpfung wird von neun auf sechs Monate herabgesetzt. Das sorgt, wie die Wirtschaftskammer kritisiert, bei Seilbahnunternehmen für einen unverhältnismäßigen, bürokratischen Aufwand zum wohl schlechtesten Zeitpunkt: Nämlich unmittelbar vor der Ferien-Hauptsaison.
von Phillip Plattner3 Minuten Lesezeit (424 Wörter)
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2G, FFP2-Masken, engmaschige Kontrollen: Die Kärntner Seilbahnunternehmen hätten alle Auflagen in Bezug auf die Corona-Pandemie geduldig mitgetragen, die nun angekündigte rückwirkende Verkürzung der Gültigkeit für die zweiten Impfungen würden den gesamten Wintertourismus allerdings systematisch schädigen, zeigt sich Manuel Kapeller-Hopfgartner, Obmann der Kärntner Seilbahnen, in einer heutigen Stellungnahme verärgert.  

Verkürzung sorgt im Saisonkartenbereich für Probleme

Die Verkürzung von neun auf sechs Monate ab 1. Februar sorgt speziell im Saisonkartenbereich für massive Probleme. “Nun müssen zahlreiche Skigäste, die bereits einen 3. Stich haben, aber deren Skipass noch mit dem Zertifikat der 2. Impfung verknüpft ist, ihre Saisonkarte aktualisieren lassen”, erklärt Kapeller-Hopfgartner. Gerade in der so wichtigen Ferienzeit würde ein Großteil der Zertifikate auslaufen und etliche Skifahrer würden das erst beim Drehkreuz bemerken. Österreichweit sind schätzungsweise 270.000 Saisonkarten von der Änderung betroffen. “Wir fordern eine sofortige Aufhebung der geplanten Umsetzung der rückwirkenden Verkürzung”, so der Seilbahn-Obmann. Als Alternative schlägt er vor, die geplante Änderung jedoch zumindest um einen Monat nach hinten zu verschieben, um größeren Schaden noch rechtzeitig abzuwenden.  

“Verwirrung vorprogrammiert”

Leider ist die Verkürzung der Gültigkeit der zweiten Impfung nicht die einzige Herausforderung, der sich die Kärntner Seilbahnunternehmen mitten in der Saison stellen müssen. “Durch die unterschiedlichen Regelungen waren die Umsätze im bisherigen Winter eher verhalten. Für den Februar waren wir zuversichtlich, doch die Verwirrung rund um die Zertifikatsgültigkeit, gepaart mit vielen anderen coronabedingten Hürden, die dem Tourismus derzeit auferlegt werden, ernüchtert”, stellt Kapeller-Hopfgartner fest. Derzeit gelte eine Einreiseverordnung, die 270 Tage als Gültigkeit festlegt. Die Zutrittsverordnung bei Seilbahnen und Hotellerie ist jedoch nur mit 180 Tage Gültigkeit vorgesehen. Die Verwirrung der Gäste sei laut der betroffenen Branchen vorprogrammiert.

Slowenien und die Schweiz als Profiteure

Ein weiterer Punkt sind die Einreisebestimmungen von Slowenien und Italien. Durch 2G+ für die Einreise seien die so wichtigen Nahmärkte Italien und Slowenien sowie der gesamte Ostmarkt de facto zum Erliegen gekommen. “Dort sind PCR-Tests nämlich größtenteils kostenpflichtig und stellen daher eine finanzielle Hürde für potenzielle Gäste dar”, gibt der Obmann zu bedenken. Der Blick über die Grenzen gibt Grund zur Sorge: Im Nachbarbundesland Slowenien ist der Wintertourismus mit 3G möglich und viele Kärnten-Urlauber haben daher umgebucht. Auch die Schweiz ist Profiteur des Coronamanagements. Man ist sich jedenfalls sicher: “All diese unüberlegten, nicht evidenzbasierten Maßnahmen schädigen die Tourismusbranche in Österreich und in Kärnten nachhaltig.”

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