Der Vorschlag kam von Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer: Im Jänner ließ der Politiker damit aufhorchen, den Privatisierungsdeal des Klagenfurter Flughafens durch einen Untersuchungsausschuss überprüfen lassen zu wollen. Der Airport war 2018 zu fast 75 Prozent an die Lilihill-Gruppe von Immobilieninvestor Franz Peter Orasch gegangen. Der hatte dafür knapp acht Millionen Euro Gesellschafterzuschuss und Kapitalerhöhung eingebracht. Allein: Es blieb bei der guten Absicht Köfers. Andere Parteien wollten seinen Vorschlag nicht unterstützen. Dennoch, so meldeten es Medien, sei das Interesse an einem U-Ausschuss auch bei anderen Parteien gegeben gewesen. Wie die “Kleine Zeitung” berichtete, auch bei der FPÖ.
Ragger: U-Ausschuss “stupide”
In dem Artikel der Zeitung tat sich auch der FPÖ-Nationalrat und Kärntner Parteivorstands-Mitglied Christian Ragger hervor, im Privaten Rechtsanwalt. Er bezeichnete es als „stupide, die Privatisierung des Flughafens und die jetzigen Verkäufe zu prüfen“, überhaupt „da sich am Flughafen noch einiges entwickeln wird, das kann ich als Involvierter sagen.“ Auf die Nachfrage, inwiefern er involviert sei, sagte Ragger, das könne er nicht sagen.
Raggers Kanzlei machte Baurechtsverträge für Flughafen
Wie 5 Minuten vorliegende Papiere nun zeigen, erstellte Raggers Rechtsanwaltskanzlei Poganitsch, Fejan & Ragger mehrere Baurechts- und Kaufverträge für die Flughafen-Betriebsgesellschaft. War also juristischer Beistand für den Flughafen. War es deshalb “stupide”, einen U-Ausschuss über den Flughafen zu initiieren? “Das muss man zeitlich abgrenzen”, sagt Ragger auf Anfrage. Damals sei seine Kanzlei noch nicht mit der Erstellung der Verträge für den Flughafen befasst gewesen.