Kurioser Dateifund: Fliegeralarm-Schein mit Hakenkreuz
BlackCat: Jetzt auch Landesrats-Daten im Umlauf. Auch Pass von bekannter ORF-Moderatorin geleakt
Nach den heute bereits veröffentlichten Daten des Leaks von BlackCat – sie stammen aus dem Hacker-Angriff auf das Land Kärnten vor einigen Wochen – tauchen nun immer neue persönliche und zum Teil sensible Files auf. Wir berichteten bereits von (abgelaufenen) Passdaten von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Nun ist klar: Auch aktuelle Pass-Ausschnitte des Dienstpasses des Landeschefs befinden sich in den gestohlenen Ordnern. Mit ihm auch jener Pass-Ausschnitt seines Pressesprechers Andreas Schäfermeier.
Seiser, Schuschnig, Kurath, Schaunig
Von der SPÖ sind aber nicht nur Kaiser und sein Sprecher betroffen, auch Klubobmann Seiser ist mit Passdaten in den geleakten Ordnern vertreten. Wie auch ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig, dessen Personalausweis in den Daten ist. In die Runde gesellt sich auch Landes-Cyberkrisen-Sprecher Gerd Kurath, dessen Pass-Ausschnitt von den Hacker-Kriminiellen der ALPHV-Gruppe ebenfalls veröffentlicht wurde. Auch betroffen: Landesrätin Gaby Schaunig (SPÖ). Ein Teil der Pässe ist aktuell, ein kleiner Teil kürzlich abgelaufen. Wie jenes Dokument von Christian Benger, Landtagsabgeordneter der ÖVP. Von der ÖVP betroffen ist weiters der Büroleiter von Landesrat Martin Gruber, Thomas Kornek-Goritschnig.
Uni-Rektor und bekannte ORF-Moderatorin
In den Files sind aber nicht nur Politiker. Auch Uni-Rektor Oliver Vitouch ist passtechnisch in den Daten vertreten. Gleich wie die beliebte ORF-Moderatorin Angela Ellersdorfer-Truntschnig. Auch die ehemalige Weltklasse-Bodybuilderin Beate Dräbing findet sich mit Personalausweis in den Ordnern.
Kurios: Fliegeralarm-Passierschein von 1941
In den Daten lagert auch Kurioses aus dunklen Zeiten: So beinhaltet ein Ordner ein Bild eines Dokuments aus dem Jahr 1941. Es wurde für eine Ärztin ausgestellt, damit diese auch bei Fliegeralarm Verletzten helfen könne. Damit wurde es mitten im 2. Weltkrieg ausgestellt. Ausfertigungsort ist Klagenfurt. Die Ärztin ist offenbar in “Klagenfurt-Süd” beheimatet gewesen. Das historische Dokument trägt den Reichsadler mit Hakenkreuz. Ob die Daten tatsächlich echt sind, konnte – oder wollte – das Land Kärnten heute in einer Pressekonferenz nicht bestätigen.
Offenbar hat das Land aber, soweit die Recherche von 5 Minuten, betroffene Personen bereits über den Leak informiert. Damit ist davon auszugehen, dass die Daten sehr wohl echt sind.
Weitere Anfragen an Kaiser im Landtag
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer kündigte heute weitere Anfragen an Kaiser im Landtag an: “Eine zentrale Frage ist jene, welcher finanzielle Schaden dem Land bis jetzt entstanden ist, auch was die Aufarbeitung der gesamten Attacke betrifft. Bis jetzt lässt man die Öffentlichkeit diesbezüglich völlig im Dunkeln tappen.”