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Veröffentlicht am 27.09.2022, 13:24

Sport

Österreich verfolgt die Fußball-Weltmeister­schaft von der Tribüne aus

Österreich - In weniger als zwei Monaten startet die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft. Wenn die besten Nationalmannschaften der Welt aufeinandertreffen, um den nächsten Weltmeister zu küren, ist Österreich neuerlich nicht mit dabei. Zuletzt war das Österreichische Fußball-Nationalteam bei dem Turnier in Frankreich 1998 mit von der Partie. Die Pause bis zur nächsten möglichen Teilnahme verlängert sich also auf mindestens 28 Jahre.
von Bettina-Chiara Wagner7 Minuten Lesezeit (945 Wörter)
Das Flugzeug nach Katar startet ohne Österreich

Das ist eine enorme Lücke, wenn man bedenkt, was sich in der Zwischenzeit im österreichischen Fußball getan hat. Das Team besteht mittlerweile fast ausschließlich aus Legionären, die ihr Geld in den Top-Ligen Europas verdienen. Angeführt von Real Madrid-Star David Alaba hat das Österreichische Fußball-Nationalteam grundsätzlich die Klasse, um sich für so ein Turnier zu qualifizieren und im Verlauf der Fußball-Weltmeisterschaft entsprechende Leistungen abzuliefern. Wozu Alaba imstande ist, zeigte er auch schon mit Real Madrid in Klagenfurt.

Die Gründe für das Scheitern von Franco Foda 

Dass Erfolg möglich ist, stellte zuletzt die Fußball-Europameisterschaft unter Beweis. Dort scheiterte die Mannschaft von Franco Foda nur knapp am späteren Sieger Italien. Doch die Qualifikation für Katar ging für Foda vollständig daneben. Die immer wieder als goldene Generation des österreichischen Fußballs beschworene Mannschaft ließ zahlreiche Chancen aus, sich in das Konzert der größten Teams einzureihen. 

Als auch noch das entscheidende Spiel gegen Wales verloren ging, war klar, dass der Weg von Franco Foda zu Ende ist. Er scheiterte nicht nur an der Kommunikation, sondern ließ sich immer wieder von einzelnen Spielern das Heft aus der Hand nehmen. Ein spielerisches Konzept war ebenso wenig zu erkennen, wie der unbedingte Wille, das Unmögliche doch noch zu schaffen. Ausreden prägten das Bild des Jammers, das die Mannschaft am Ende abgab. Damit war die Chance vertan, bei dem Turnier am Persischen Golf mit dabei zu sein. 

Brasilien ist Top-Favorit auf den Titel

In zwei Monaten beginnt in Katar eine Fußball-Weltmeisterschaft, die erstmals im Herbst des Jahres stattfindet. Die hohen Temperaturen im Sommer haben eine Durchführung in Katar unmöglich gemacht, daher hat sich die FIFA zu diesem ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Doch dies bietet gleichzeitig den Fans die Chance, die besten Fußballer der Welt in Hochform zu erleben. Immerhin kommen die Stars mitten in der Saison zum Turnier. Zu diesem Zeitpunkt sollten sich die meisten von ihnen in Bestform befinden. Das freut Fans und Veranstalter gleichermaßen. Sie hoffen auf ein spannungsreiches Event. Die Sportwettenanbieter haben hingegen ihr Urteil bereits gesprochen. 

Jene Branche, die als Sponsor längst zu einem wichtigen Finanzier des internationalen Fußballs aufgestiegen ist, hat Stars und Mannschaften bereits intensiv unter die Lupe genommen. Nach Abwägung aller Stärken und Schwäche, sowie möglicher Chancen und Risiken, sind die Buchmacher zu dem Ergebnis gekommen, dass diesmal bei den Weltmeisterschaft Wetten kein Weg an Brasilien vorbeiführen wird. Die Teamkollegen von Superstar Neymar gelten als der Top-Favorit des Turniers. Brasilien kämpft nach den Enttäuschungen in der Heimat und in Russland darum, endlich den sechsten Stern auf seinem Trikot platzieren zu können. Der Rekordweltmeister wird jedoch nach Einschätzung der Experten auf enorme Konkurrenz treffen.

Bis zu neun Mannschaften trauen die Buchmacher in einem engeren Favoritenkreis zu, am Ende den Pokal nach oben zu stemmen. Neben Brasilien sind dies Titelverteidiger Frankreich, England, Argentinien, Spanien, Deutschland, Belgien, Portugal und die Niederlande. Doch Überraschungen können selbst die besten Buchmacher auch diesmal nicht ausschließen. Wer von ihnen hätte vor vier Jahren daran gedacht, dass es Kroatien bis ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft schaffen würde. Doch grundsätzlich sind die Wettquoten das Ergebnis einer intensiven Beobachtung der jeweiligen Teams. Jede noch so kleine Veränderung wird aufmerksam registriert und eingeschätzt. Könnte diese Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit haben, kann man dies schnell in neuen Quoten beobachten. Die Einschätzung der Sportwetten-Anbieter geben Beobachtern einen guten Einblick, wie es um das jeweilige Team derzeit steht. Diese werden bei der Fußball-Weltmeisterschaft auch durch zahlreiche Innovationen gefordert sein. 

Katar bringt zahlreiche Neuerungen

Das Turnier findet erstmals im Herbst statt. Die hohen Sommertemperaturen in Katar haben eine Verschiebung notwendig gemacht, die gleichzeitig dazu führt, dass die Ligen eine mehrmonatige Pause machen. Auch in Österreich beginnt die Bundesliga erst wieder am 10. Februar. Das ist für alle Stars ungewohnt, schließlich fanden die Fußball-Weltmeisterschaften bisher am Ende einer langen und anstrengenden Saison statt.

Doch das ist erst der Anfang. In Katar herrschen auch im Herbst Temperaturen bis zu 30 Grad. Daher hat man in die Stadien Kühltechnik eingebaut, die im Bedarfsfall für angenehme Temperaturen sorgen sollen. Diese könnten jedoch schnell ansteigen, wenn die neue halbautomatische Abseits-Technologie nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Sie wird von der FIFA als Ergänzung zum Videoschiedsrichter erstmals eingesetzt und soll strittige Entscheidungen vermeiden helfen. 

Daneben feiern auch die Schiedsrichterinnen ihre Premiere in Katar. Die Spielleiterinnen aus Japan, Ruanda und Frankreich sollen beweisen, dass bei der Wahl der Schiedsrichter nur die Qualität und nicht das Geschlecht zählt.

Die Stadien sind bereit für den Ansturm

Für die Österreichische Fußball-Nationalmannschaft ist mittlerweile eine neue Ära angebrochen. Was ursprünglich von den Medien noch als unrealistisches Gerücht abgetan wurde, entpuppte sich bald als Realität. Dem ÖFB gelang es tatsächlich, den damaligen Interimstrainer von Manchester United zu engagieren. Ralf Rangnick hatte bereits Jahre zuvor mit Red Bull Salzburg bewiesen, dass er dem Sport im Land neues Leben einhauchen kann. Entsprechend selbstbewusst trat der Deutsche von Beginn an auf und krempelte das Nationalteam um. 

Erste Erfolge waren schnell sichtbar, nun geht es für Rangnick und die Fußballer darum, die neu entfachten Hoffnungen nicht zu enttäuschen. Das Ziel des Trainers ist klar. Er möchte sich nicht nur für die kommenden Fußball-Großevents qualifizieren, sondern dort auch Erfolge einfahren. Für Katar kommt sein Engagement allerdings zu spät. Österreich wird die Ereignisse von 20. November bis 18. Dezember von der Seitenlinie aus verfolgen.

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