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Veröffentlicht am 02.11.2022, 15:49

Forderung nach wolfsfreier Zone

Über 20 tote Schafe im Gailtal: "Das ist nicht zu­mutbar"

Dellach im Gailtal - 22 Schafe auf einer Talweide in der Gemeinde Dellach im Gailtal fielen am Dienstag einer Tierattacke zum Opfer. Weitere fünf wurden so zugerichtet, dass sie notgeschlachtet werden mussten. Vermutet wird, dass ein Wolf dahinter steckt. Nun meldeten sich der Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer und der Kärntner Jagd- und Agrarreferent zu Wort.
von Tanja Janschitz2 Minuten Lesezeit (356 Wörter)
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Wie berichtet, fand ein Landwirt am Mittwoch, dem 2. November 2022, rund 22 tote Schafe und mehrere schwerverletzte Tiere. Vermutet wird, dass wieder ein Wolf dahinter steckt. „Jetzt ist das eingetreten, wovor wir schon lange gewarnt haben. Nach dem Ende der Almsaison folgen die Wölfe den Nutztieren ins Tal und setzen hier ihr blutiges Handwerk fort. Es ist schrecklich, welches Tierleid die Wölfe auch hier anrichten“, zeigt sich LK-Präsident Siegfried Huber angesichts der heutigen Bilder aus dem Gailtal empört.

LK-Präsident: “Nicht zumutbar!”

Huber befürchtet, dass das, was heute passiert ist, erst der Anfang ist: „Wenn jetzt der Schnee auf den Bergen fällt, ist davon auszugehen, dass die Wölfe noch viel stärker in die Täler drängen und dort ihr Unwesen treiben. Das ist den Bauern und den Menschen in den Dörfern nicht zumutbar!“ Huber verweist in diesem Zusammenhang auf den letzten Winter, als es in Kärnten Wolfssichtungen in unmittelbarer Nähe von Schulbus-Haltestellen oder Wohnsiedlungen gab. „Wölfe passen einfach nicht nach Kärnten. Die EU-Kommission muss endlich ihre sture Haltung beim Thema Wolf aufgeben und den strengen Schutzstatus des Wolfes senken, damit eine Jagd auf Begegnung möglich wird“, kritisiert Huber.

Forderung nach wolfsfreier Zone

Darüber hinaus fordert die LK Kärnten mittels einstimmig verabschiedeter Resolution von der EU-Kommission die Möglichkeit, Kärnten als „wolfsfreie Zone“ auszuweisen. Im EU-Mitgliedsland Schweden etwa gelten weite Teile des Landes als wolfsfrei. In diesen Zonen sei ein umfassender und unbürokratischer Abschuss von Wölfen möglich. „Was in Schweden möglich ist, muss auch in Kärnten möglich sein“, fordert Huber.

LK-Präsident Siegfried Huber

Landesrat: “EU ist gefordert”

„Der aktuelle Vorfall beweist einmal mehr, dem Wolf müssen Grenzen aufgezeigt werden”, betont auch der zuständige Jagd- und Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP). “Mit der Wolfsverordnung haben wir rechtlich das derzeit maximal Mögliche umgesetzt, um bei Problem- und Schadwölfen eingreifen zu können, und zwar als einziges Bundesland. Für alles Weitere braucht es aber endlich ein Umdenken und Handeln auf EU-Ebene. Dort muss der strenge Schutzstatus des Wolfs gesenkt werden, der schon lange nicht mehr gerechtfertigt ist.”

Landesrat Martin Gruber (ÖVP)

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