fbpx
Region auswählen:
Veröffentlicht am 11.03.2023, 10:57

Wahre Worte

Umschwung: „Frauen­sport ist nicht die nervige, kleine Schwester des Männer­sports“

Graz - Gelungene Premiere für die „Female Success Stories: Erfolgreiche Frauen in Sport und Wirtschaft“: Die Podiumsdiskussion, die von der Grazer Podcasterin Julia Oswald („Lunch Break Stories“) und vom Kommunikations-Experten Andreas Neubauer anlässlich des Weltfrauentags 2023 organisiert wurde, füllte den Grazer LENDHAFEN am Abend des 9. März bis auf den letzten Platz.
von Nina Fábián4 Minuten Lesezeit (524 Wörter)

Im Rahmen der Veranstaltung teilten inspirierende Frauen wie Barbara Muhr (Vorständin MCG Graz und Präsidentin STTV und ATC), Anna-Theresa Lallitsch (ORF-Sport- Moderatorin), Simona Koren (Ex-ÖFB-Legionärin), Martina Hatzl (CFO, MPG The Eyewear Company), Cornelia Leban-Ibrakovic (Ex-Turniertänzerin & Inhaberin der Tanzschule „Conny & Dado“) und Monika Fuchs (Head of Human Resources, Merkur Versicherung) ihre Erfahrungen mit dem interessierten Publikum.

Fokus darf nicht nur auf Männersport liegen

„In der Sportberichterstattung liegt der Fokus zu 70% auf Männersport, vom globalen Sport-Sponsoring-Budget gehen gerade einmal sieben Prozent an Frauen. Mitunter wird Frauensport noch immer als die nervige, kleine Schwester des Männersports bezeichnet. Um eine Gleichstellung zu erreichen, muss sich dieses Bild in der Gesellschaft und in der Medienlandschaft ändern und deshalb bin ich dankbar, dass dieses wichtige Thema hier eine Bühne bekommt,“ so Anna Majcan, Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats in ihrer Eröffnungsansprache.

Mehr Frauen in Sportberichterstattung

„Es gibt bei Sport und Wirtschaft viele Gemeinsamkeiten und beide Welten sind eng miteinander verknüpft. Die Tugenden, die erfolgreiche Sportler und Sportlerinnen auszeichnen sind dieselben, die notwendig sind, um in der Wirtschaft erfolgreich zu sein“, so Simona Koren. „Am Anfang habe ich meine Vorbildrolle gar nicht so wahrgenommen, da es meiner Meinung nach um Qualifikation geht und nicht, ob man ein Mann oder eine Frau ist. Inzwischen bin ich mir dieser Rolle bewusst und ich würde mir wünschen, dass es in Zukunft mehr Frauen in der Sportberichterstattung gibt“ sagte Anna-Theresa Lallitsch angesprochen auf ihre Vorreiterrolle als erste weibliche Sport-Kommentatorin im österreichischen Fernsehen.

An Stärken glauben

Auf die Frage, wie es gelingen kann in Zukunft mehr Frauen in Funktionärspositionen im Spitzensport zu sehen, hat Barbara Muhr eine klare Meinung: „Das Wichtigste ist, dass „Frau“ es selbst will. Wenn man den Willen und die Leidenschaft hat, sind dass die besten Voraussetzungen, um in Spitzenfunktionen erfolgreich zu sein – egal, ob im Sport oder in der Wirtschaft.“ Dem stimmt auch Martina Hatzl zu und betont, dass es mitunter auch notwendig ist, neue Wege zu bestreiten. „Es ist wichtig, dass man an seine Stärken glaubt und dass man offen für Neues ist. Bei MPG haben wir einen Frauenanteil von 66 Prozent und ich habe nie das Gefühl gehabt, dass es für Frauen eine gläserne Decke gibt, sondern, dass man bei uns im Unternehmen alles erreichen kann, egal, ob man ein Mann oder eine Frau ist.“

Es kann nicht immer alles perfekt sein

„Männer treten im Recruiting-Prozess oft selbstbewusster auf als Frauen und haben keine Scheu, ihre Netzwerke auszunützen. Deshalb ist es wichtig, dass man als Frau sichtbarer wird, an seine Stärken glaubt und dass sich Frauen nicht gegenseitig als Konkurrentinnen behandeln, sondern sich untereinander unterstützen,“ so Monika Fuchs. Unterstützung ist mitunter auch wichtig, wenn es um die Balance zwischen Beruf und Familie geht, meint Cornelia Leban-Ibrakovic. „Man neigt leicht dazu, sich aufgrund der hohen Ansprüche an sich selbst zusätzlich viel Druck zu machen. Deshalb ist es wichtig, dass man sich bewusst ist, dass nicht immer alles perfekt sein kann und ein starkes soziales Netzwerk ist in dieser Hinsicht sicher auch hilfreich.“

#Mehr Interessantes