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Veröffentlicht am 25.03.2023, 15:19

Roboter-Wabe als Winterschutz

Smarte Heizung: Diese Wabe schützt Bienen vor Kälte

Graz - Bis zu ein Drittel der Bienenvölker stirbt weltweit über den Winter, oft wegen zu niedriger Temperaturen. Ein Team der Universität Graz hat in Kooperation mit einer Schweizer Uni eine Hightech-Wabe entwickelt, die die Tiere in der kalten Jahreszeit überwachen und die Wärmezufuhr im Stock regulieren kann.
von Janine Ploner2 Minuten Lesezeit (276 Wörter)
Mit Hilfe von Technologie soll somit der Kältetod der Bienen verhindert werden.

Die von außen steuerbare Erfindung gewährt bisher unmögliche Einblicke in das Verhalten der Insekten. Die ersten Forschungsergebnisse wurden vor kurzem im Journal Science Robotics veröffentlicht. „Unser Roboter-System hilft uns, das Verhalten der Honigbienen zu untersuchen und zu verstehen“, so Martin Stefanec. Er ist Biologe an der Universität Graz und einer der Hauptautoren der Studie. Die Forscher erwarten sich unter anderem Erkenntnisse zur sogenannten Wintertraube, der Formation der Bienen im Stock während der kalten Monate.

Hightech mit Fernsteuerung

Die smarte Wabe ist mit 64 hochpräzisen Temperatursensoren und zehn Heizfeldern ausgestattet und regelt autonom die Wärme der Wintertraube. Weiters kann sie die Imker per SMS vor einem drohenden Temperaturkollaps warnen. Durch die punktuelle Regulierung der Heizung lassen sich die Tiere nicht nur wärmen, sondern auch gezielt auf honigreichere Areale umlenken. „Viele Regeln der Bienengesellschaft werden durch Temperatur reguliert“, ergänzt Rafael Barmak von der Schweizer Uni École Polytechnique Fédérale de Lausanne. Das wollen sich die Forscher zunutze machen und die Wabe künftig auch im Frühling einsetzen. In dieser Jahreszeit muss das Volk durch Brutproduktion schnell wachsen, um die kritische Masse für den Fortbestand der Kolonie zu erreichen.

Über Hiveopolis

Im Rahmen des von Thomas Schmickl geleiteten Projekts Hiveopolis haben sich das Team des Artificial Life Lab der Universität Graz sowie die Mobile Robotic Systems Group der EPFL das gemeinsame Ziel gesetzt, die Honigbiene durch Technik so zu unterstützen, dass sie in Zeiten des weltweiten Artensterbens für die Zukunft gestärkt ist. Das Vorhaben wird von der EU fünf Jahre lang – noch bis 31. März 2024 – mit rund sieben Millionen Euro gefördert.

Weitere Partner:

Weitere Partner sind die Université Libre de Bruxelles, die Freie Universität Berlin, Bee Smart Technologies Sofia, Latvijas Biozinatnu un Tehnologiju Universitate sowie die Humboldt-Universität Berlin.

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