Postcrossing:
Grazerin zaubert mit ihren Postkarten weltweit Lächeln in Gesichter
„Bei Postcrossing gewinnt jeder. Es macht süchtig“, erzählt Anita, die ihre Postkarten wie Schätze, säuberlich sortiert aufbewahrt. Knapp 43.000 Karten zählt die Grazerin in ihrer Sammlung, einen Teil davon erhielt sie über ihr Hobby. „Postcrossing ist eine Internet-Plattform zum Austausch von Ansichtskarten rund um den Globus. Paulo Magalhães und Ana Campos aus Portugal hatten 2005 die Idee dazu“, erklärt sie.
Mehr als Postkarten
Das Prinzip ist einfach: Man registriert sich kostenlos auf der Plattform und bekommt per Zufallsgenerator eine Adresse von einem anderen Mitglied zugewiesen, dem man eine Karte schickt. Für jede verschickte Karte erhält man im Anschluss wiederum selbst eine. Anita registrierte sich im Jahr 2006 bei Postcrossing. Ihre erste Postkarte ging damals nach Finnland, erinnert sie sich. Heute blickt sie nicht nur auf wunderschöne Postkarten, sondern auch auf 46 besuchte „Postcrossing-Adventure-Meetings“ und viele neue Bekanntschaften zurück.
Freude in 209 Ländern
In der Woche schreibt sie bis zu 30 Karten und vergisst dabei die Zeit, weil sie mit vollem Herzen dabei ist. „Es macht mir einfach so viel Spaß. Wer freut sich nicht, neben der alltäglichen Post auch eine schöne Ansichtskarte im Briefkasten zu finden?“, strahlt die Postcrosserin, die jede ihrer Karten bis ins letzte Eck mit Geschichten und Erzählung aus Graz und Österreich füllt. Weltweit liegt Anita auf Platz 88 der aktivsten Postcrosser. Aus 209 verschiedenen Ländern zählt die Plattform mittlerweile 804.003 Mitglieder und insgesamt über 72 Millionen gesendete Postkarten. 3.310 davon stammen aus Österreich, das auf Platz 22 der aktivsten Postcrossing Länder liegt.
Friedensnobelpreis für Anita?
In ihrer Postcrossing Karriere sind ihr auch interessante Begebenheiten untergekommen, wie zum Beispiel damals, als ein israelischer Postcrosser sie darum bat, seine Karte in den Iran weiterzuleiten. Er selbst konnte sie nicht verschicken, da es zwischen diesen beiden Ländern keine Postverbindung gibt. Er wusste nicht, was er tun sollte, als ihm der Generator die iranische Adresse zuwies, also ist Anita eingesprungen. Dasselbe klappte dann auch nochmal zwischen Israel und Katar. Mittlerweile hat Postcrossing mit der Zuweisung der Adressen auf die Postsperren reagiert. Als dieses Erlebnis bei Postcrossing bekannt wurde, schlug ein Nutzer aus den Azoren mit einem Augenzwinkern vor, Anita doch für den Friedensnobelpreis zu nominieren.