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Veröffentlicht am 27.07.2023, 16:24

Erschreckende Bilanz

Nacktbilder-Erpressung: Immer mehr Jugend­liche tappen in die Online-Sexfalle

Kärnten - Alarmierende Entwicklung: Auch immer mehr Jugendliche werden im Internet mit Nacktbildern oder -videos erpresst. Dies zeigen die Gespräche der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht.
von Tanja Janschitz2 Minuten Lesezeit (263 Wörter)

Werden User im Internet mit ihren Nacktbildern oder Nacktvideos erpresst, spricht man von Sextortion. Betroffen sind allerdings nicht nur Erwachsene, wie die Gespräche der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht zeigen. Auch die Zahl junger Menschen, welche Opfer der Sex-Falle im Internet werden, erhöht sich. Die Anfragen zu dieser Thematik stieg im Vergleich vom ersten Halbjahr 2023 zum zweiten Halbjahr 2022 um 39,05 Prozent.

Masche der Erpresser ist dabei immer ähnlich

Ein Mädchen oder eine junge Frau nimmt Kontakt über Social Media auf und beginnt einen Chat. Schnell geht das Gespräch in die erotische Richtung und es wird vorgeschlagen, sich gegenseitig Nacktbilder zu schicken oder sich in einem Videochat gegenseitig nackt zu zeigen. “Viele Jugendliche gehen darauf ein, weil es aufregend ist und sie sich sicher fühlen, weil sich ja beide Seiten intim zeigen”, sagt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147. Betroffen seien sowohl Jungen als auch Mädchen. Doch Interesse an einem „heißen Flirt“ hat die Chatpartnerin mitnichten. In Wahrheit stecken gut organisierte Betrügerbanden dahinter, welche die jungen Erwachsenen in der Folge erpressen.

Erpresser werden noch dreister

Neu sei, dass die Täter ihrer Drohung gleich zu Beginn Nachdruck verleihen: „Früher wurde etwas zugewartet, jetzt werden oft umgehend nach der Bekanntgabe der Erpressung Bilder an eine oder mehrere Personen aus dem Bekanntenkreis der Betroffenen geschickt, um die Ernsthaftigkeit des Unterfangens zu untermauern“, so Satke. Besonders „beliebt“ bei Tätern seien Snapchat und Instagram. „In vielen Fällen wird der Erstkontakt auf Snapchat hergestellt und das Gespräch sowie die nachfolgende Erpressung finden dann oft auf Instagram statt”, weiß Satke.

Neue Online-Tools gegen Sextortion

Doch nicht nur die Erpresser haben neue Angewohnheiten, es gibt auch zwei neue Online-Tools, die eine Veröffentlichung der Nacktbilder oder Videos auf bestimmen Plattformen verhindern können:

  • "Take it down" für Personen unter 18 Jahren, verhindert den Upload von intimen Bildern oder Videos auf den Plattformen Instagram, TikTok, Facebook, Onlyfans, Pornhub, Clips4Sale und Yubo.
  • "Stop Non-Consensual Intimate Image Sharing" für Personen ab 18 Jahren, verhindert den Upload von intimen Bildern oder Videos auf den Plattformen Instagram, TikTok, Facebook, Onlyfans, Bumble und Reddit.

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