Von Jänner bis Juni 2023 haben die 126 Fahnderinnen und Fahnder 73 Hausdurchsuchungen mit insgesamt 329 Einsatzkräften sowie 38 Kontoöffnungen durchgeführt. Bei den Hausdurchsuchungen wurden mehr als 26 TB an IT-Daten sichergestellt.
Im Zuge von Überwachungsmaßnahmen wurden Mitarbeiter des Zollamtes Klagenfurt Villach auf einen Liechtensteiner PKW der Marke Lamborghini 724 Huracan aufmerksam. Auf Grundlage einer entsprechenden Verdachtsmeldung wurden Ermittlungen der Steuerfahndung Klagenfurt aufgenommen.
Konten zwangsweise geöffnet
Diese ergaben, dass der Verdächtige seit 2012 über relativ geringe Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb, nichtselbständiger Arbeit sowie AMS‑Bezüge und Notstandshilfe verfügte. Im eklatanten Widerspruch hierzu standen jedoch die benötigten Geldmittel für den Ankauf des Lamborghini in Höhe von 259.000 Schweizer Franken, der Lebensunterhalt für seine 4‑köpfige Familie sowie die Kosten für die Anschaffung eines weiteren Luxuskraftfahrzeuges. Der Beschuldigte konnte zudem die Mittelherkunft nicht plausibel darlegen und kam den mehrfachen Aufforderungen zur Vorlage der Kontoverlaufsdaten seiner Bankkonten nicht nach. Daraufhin erfolgten die zwangsweise Öffnung der Konten und Bankgeschäfte sowie weitere Ermittlungsmaßnahmen der Steuerfahndung.
Beschuldigter ist aktuell flüchtig
Im Zuge dieser konnte ermittelt werden, dass der Beschuldigte über Jahre bei einer in Wien ansässigen Firma, die im dem Verkauf von Anlegerpaketen im Bereich der Kryptowährungen tätig war, als Finanzvorstand arbeitete, dies aber gegenüber den Finanzbehörden verschleierte. Die Auswertung der übermittelten Kontoverläufe ergab, dass der Beschuldigte Einkünfte in Höhe von 480.000 Euro hatte, welche weder erklärt, noch versteuert wurden. Der Beschuldigte hat sich während des finanzstrafrechtlichen Ermittlungsverfahrens und der Außenprüfung in die USA abgesetzt und ist aktuell flüchtig. Die Steuerfahndung hat internationale Fahndungsmaßnahmen gegen den Flüchtigen gesetzt.