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Veröffentlicht am 16.08.2023, 16:16

Keine akute Gefahr

Trink­wasser muss in 66 Gemeinden getestet werden

Kärnten - Auch wenn es keinen Anlassfall gibt und keine akute Gefahr für die Bevölkerung besteht, wird das Trinkwasser in den besonders betroffenen Gebieten Kärntens nun beprobt. Im Zuge eines Assistenzeinsatzes wird das Bundesheer das Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt des Landes Kärnten (ILV) bei der Beprobung und Analyse unterstützen.
von Carolina Kucher3 Minuten Lesezeit (380 Wörter)

Das gaben heute, Mittwoch, die zuständige Landesrätin Beate Prettner, Gunther Vogl, Direktor des ILV und Ralf Gigacher, Militärkommando Kärnten, bekannt. „Es besteht kein aktueller Anlassfall – wir haben keine Gefährdungslage gemeldet bekommen. Es handelt sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme“, stellte Beate Prettner klar und informierte über den Ablauf der Beprobungen: Vorrangig werden Proben von Trinkwasserversorgungseinrichtungen von Gemeinden, Genossenschaften und Verbänden mikrobiologisch untersucht.

Einrichtungen werden aktiv kontaktiert

„Die betroffenen Trinkwasserversorgungseinrichtungen werden vom Land Kärnten aktiv kontaktiert. Das Bundesheer wird die Entnahme der Proben durchführen und das ILV bei der Analyse unterstützen“, erläuterte Prettner. Durch den Assistenzeinsatz des Bundesheeres sei laut Prettner gewährleistet, dass die Analysen schnell durchgeführt werden können. „In 66 Gemeinden müssen – laut einer Erhebung der 12 Wasserwirtschaft – in 350 Wasserversorgungseinrichtungen Proben entnommen werden. Diese Vielzahl an Proben zu analysieren, wäre in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen“, berichtete Prettner. Im ILV stehen elf Personen – fünf davon wurden vom Urlaub zurückbeordert – für die Untersuchungen zur Verfügung.

Sichtbar getrübtes Wasser?

ILV-Direktor Gunther Vogl erklärte den Ablauf der Testungen: „Die Abarbeitung erfolgt nach einer Prioritätenliste. Das Bundesheer wird die Proben entnehmen. Die Analysen werden sowohl vom Bundesheer als auch dem ILV durchgeführt. Die administrative Abwicklung und Ergebnisbegutachtung erfolgt durch das ILV“. Von einer besonderen Gefahrenlage geht der Direktor nicht aus. „Eine gut gefasste Quelle und ein stabiler Hochbehälter halten einen Starkregen aus. Daher ist mit einer Verunreinigung nicht unbedingt zu rechnen“, sagt Vogl und rät Betroffen bei sichtbar getrübtem Trinkwasser den Versorger zu kontaktieren.

300 Proben analysiert

Vom Militärkommando Kärnten sprach Ralf Gigacher. Der Offizier berichtete, dass die Kräfte des Heeres derzeit bei der Beseitigung von Schadstellen in Unterkärnten im Einsatz stehen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Übersetzen von Fahrzeugen an der Drau. Roman Mischak, vom ABC Abwehrzentrum Korneuburg, sagte, dass im Zuge des Trinkwasseruntersuchungs-Assistenzeinsatzes 13 Militärangehörige aus ganz Österreich im Einsatz stehen. Ein Feldlabor wurde am Gelände der ILV aufgebaut. Bis zum Abschluss des Assistenzeinsatzes sollen in Summe rund 300 Proben analysiert werden. Um ein aussagekräftiges mikrobiologischen Ergebnis zu erhalten, dauert die Analyse einer Probe rund vier Tage. Die Probenentnahme und Analyse ist für die betroffenen Trinkwasserversorgungseinrichtungen kostenlos.

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