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Veröffentlicht am 02.09.2023, 12:02

Protest am Montag

Tierschützer machen Zaun um Landes­regierung, "um Bevölkerung zu schützen"

Kärnten / Klagenfurt - Das könnte am Montag in Klagenfurt wohl einen Wirbel auslösen: Ab 10.30 Uhr wird rund um die Landesregierung ein Herdenschutzzaun errichtet, um in erster Linie auf die, nach Sichtweise der Tierschützer, illegale Abschussverordnungen von Wölfen zu protestieren. Martin Balluch gegen Landeshauptmannstellvertreter und Wolfsgegner Martin Gruber (ÖVP) heißt das Duell, das am Montag wohl einen neuen Höhepunkt erreicht. Fest steht schon jetzt, der Sieger wird im jeden Fall Martin heißen.
von Manfred Wrussnig2 Minuten Lesezeit (336 Wörter)

Die Politiker und damit natürlich auch Gruber mit dem Zaun ganz einzusperren, dafür hat es aber freilich nicht gereicht, eine Lücke, damit sie eventuell davon gehen können, muss laut behördlichen Auflagen offen bleiben. Balluch: “Der Wolf ist gekommen, um zu bleiben – daran werden auch die Abschussgelüste der Bauernvertreter nichts ändern. Ebenso soll auf die wirkungsvollen Maßnahmen wie verbesserten Herdenschutz hingewiesen werden. Auch dafür spannen wir am Montag einen Zaun um Teile der Kärntner Landesregierung herum.”

“Landesregierung verhindert effektiven Schutz”

“Dass Herdenschutzzäune funktionieren, sei bereits durch viele Beispiele in Deutschland bewiesen. Aber die Landesregierung verhindert einen effektiven Schutz vor dem Wolf und holt keine Förderung aus Brüssel für die Betroffenen ab“, so Balluch. Die generelle Botschaft der Tierschützer: Alle Experten sind sich einig: Der beste Schutz vor dem Wolf seien Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde zusammen mit einer Behirtung. Das sei auf jeder Alm möglich, wenn der Zaun als Nachtpferch errichtet wird. Dafür gäbe es 100 Prozent Finanzierung aus Brüssel. Doch die Kärntner Landesregierung erlasse illegale Wolfsverordnungen und gebe Wölfe zum Abschuss frei, was die Nutztiere nur noch mehr gefährden würde. Deshalb will der Verein gegen Tierfabriken (VGT)  einen Herdenschutzzaun um die Kärntner Landesregierung errichten. Einerseits soll dabei an die Praktikabilität eines Herdenschutzzaunes erinnert werden und andererseits könne so die Bevölkerung symbolisch vor der schädlichen Wolfspolitik geschützt werden.

VGT-Klage an Verwaltungsgerichtshof weitergeleitet

Übrigens: Inzwischen hat der Kärntner Landesverwaltungsgerichtshof eine Eingabe der Tierschützer gegen die Abschussverordnungen des Landes als unzuständig zurückgewiesen und an den Verwaltungsgerichtshof nach Wien weitergeleitet. Balluch: “Damit haben wir gerechnet, obwohl sie auch in Kärnten darüber entscheiden hätten können.” Im Grenzgebiet Italien-Slowenien leben inzwischen 26 Wolfsrudel mit insgesamt weit mehr als hundert Tieren von denen immer wieder welche nach Kärnten oder Tirol einwechseln. “Mit Abschüssen ist da nichts mehr auszurichten”, glaubt auch ein Jäger im Gespräch mit 5 Minuten.

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