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Veröffentlicht am 22.09.2023, 10:45

Weiterer Anstieg erwartet

Zu hohe Kosten: Immer mehr Kärntner gehen in den Konkurs

Kärnten - Laut aktueller KSV1870 Insolvenzhochrechnung wurden dieses Jahr bis jetzt in Kärnten 517 Konkursverfahren eröffnet – das entspricht einem Plus von fast 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz dazu sind die Passiva um fast 23 Prozent auf 44 Mio. Euro gesunken. Das bedeutet, dass Privatpersonen bislang mit durchschnittlichen Schulden in der Höhe von 85.000 Euro Konkurs angemeldet haben – im Vorjahr waren es noch 129.000 Euro.
von Sabrina Tischler2 Minuten Lesezeit (303 Wörter)

Die hohen Kosten bei Lebensmitteln, Miete und Strom stellen für zahlreiche private Haushalte ein reelles Problem dar. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen kommt somit der Anstieg bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren auf 517 Fälle (+ 16,9 Prozent gegenüber 2022) wenig überraschend. „Gleichzeitig ist das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 mit 522 Fällen noch nicht zur Gänze erreicht“, analysiert Barbara Wiesler-Hofer, Standortleiterin KSV1870 Klagenfurt.

Bundesländer-Vergleich: Kärnten auf Platz 3

Im österreichischen Durchschnitt sind die eröffneten Privatkonkurse gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 6,5 Prozent auf 6.616 Fälle gestiegen. Auf Bundesländer-Ebene sind die Unterschiede allerdings durchaus gegeben. Während die Steiermark und Niederösterreich einen Rückgang bei den Privatkonkursen verzeichnen, gibt es in den restlichen Bundesländern Zuwächse. Einem Minus von 8,1 Prozent bei der Anzahl der Fälle in der Steiermark steht ein Plus von 41 Prozent in Vorarlberg gegenüber. Kärnten belegt im Bundesländervergleich mit 517 Fällen und einem Plus von 17 Prozent die drittgrößte Steigerung.

Männer häufiger im Privatkonkurs

Laut KSV1870 Analyse gingen in Kärnten 62 Prozent aller Privatkonkurse in den ersten sechs Monaten 2023 auf das Konto von Männern, in 38 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen. Im Bereich der ehemaligen Selbständigen (26 %) machen Männer 70 Prozent der Betroffenen aus.

Weiterer Anstieg steht bevor

Aus heutiger Sicht sei damit zu rechnen, dass sich an den hohen Kosten nicht allzu schnell spürbar etwas ändern wird. Die wirtschaftliche Situation vieler Menschen in Kärnten wird somit auch in nächster Zeit angespannt bleiben. Insofern geht der KSV1870 davon aus, dass die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren im Jahresverlauf weiter steigen wird. „Aufgrund der aktuellen Situation ist es somit durchaus vorstellbar, dass am Ende des laufenden Jahres wieder das Vorkrisenniveau erreicht wird. Im Jahr 2019 waren das in Kärnten rund 700 eröffnete Schuldenregulierungsverfahren“, resümiert Wiesler-Hofer

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