Luchs in Kärnten von Wilderern erschossen
Laut dem WWF wurde der Luchs "Sofia" von einem Wilderer getötet. Ihr toter Körper wurde vor wenigen Wochen in Kärnten gefunden. Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung wurden Geschosspartikel identifiziert.
Erst Ende Februar war Sofia im Schweizer Jura eingefangen und nach Tarvisio in Norditalien umgesiedelt worden. Zusammen mit vier anderen Luchsen sollte sie die Luchspopulation in den Südostalpen stärken und somit einen entscheidenden Beitrag zur Vernetzung der Mitteleuropäischen Luchsvorkommen leisten. Zwei Wochen nach ihrer Freilassung wanderte Sofia nach Norden und besetzte ein Revier zwischen Villach, Feistritz und Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Dort soll sie nun von einem Wilderer getötet worden sein.
Ermittlungen laufen
Christian Pichler, Artenschutz-Experte des WWF Österreich, zeigt sich schockiert von diesem „brutalen und illegalen Akt der Wilderei“ und erklärte: „Gerade bei seltenen Arten wie dem Luchs ist der Verlust jedes einzelnen Tieres ein schmerzlicher Rückschlag und kann das Überleben der Art gefährden. Wir werden dennoch an unseren Bemühungen, eine stabile Luchspopulation in der Region aufzubauen, festhalten.“ Die Cabina di Regia Lince e Caccia, ein Zusammenschluss von Jägerverbänden in Friaul-Julisch Venetien in Italien, der die Luchsansiedelung von Anfang an unterstützt hat, verurteilt den illegalen Abschuss ebenfalls aufs Schärfste. Die Ermittlungen der österreichischen Polizei sind derzeit im Gange.
Forderung an die Politik
Luchs und andere Wildtiere seien in Europa und auch in Österreich immer wieder Opfer illegaler Verfolgung. „Wilderei muss im politischen und gesellschaftlichen Diskurs als ernst zu nehmendes, kriminelles Problem erkannt werden und darf nicht länger den Status eines Kavaliersdeliktes haben“, fordert Pichler daher angesichts des jüngsten Vorfalls in Österreich.