Hollodiridiiiooo! Jodeln feiert ein Comeback

„Lange Zeit ist das Jodeln wirklich nur überliefert worden. Man hat es in Wirtshäusern gesungen oder in der Familie gelernt“, erzählt Olivia. Heute kann man es in ihren Kursen lernen.  Junge Menschen kommen, um es auszuprobieren. Ältere Teilnehmer wecken Erinnerungen aus ihrer Jugend.

Mut zum Jodeln

„In seiner ursprünglichen Form diente der Jodler auch dazu, weite Distanzen zu überbrücken. Es ging darum, eine Botschaft in die Welt zu rufen“, erklärt die 43-jährige, die ihre Kurse auch gerne in der freien Natur hält. Bei Jodel-Wanderungen lernt man den Stimmüberschlag von der Kopf- in die Bruststimme. Olivia beschreibt den Vorgang als Kippen der Stimme und weiß, dass das jeder Mensch kann. „Wir haben es nur verlernt.“

Oben ein I unten ein O

Volksliedforscher haben im Laufe der Zeit viele Jodler aufgeschrieben. „Es gibt Jodelsammlungen mit hunderten Jodlern. Diese haben sich mit den Jahren aber verändert.“ In ihren Kursen setzt Olivia auf die traditionelle Weitergabe: Zuhören und Nachsingen. Gejodelt wird auf Silben, mit vielen Vokalen, die zwar nichts bedeuten, aber eine bestimmte Funktion erfüllen: „In den hohen Tönen singt man ein I oder Ü, in der der Bruststimme ein O, weil da richtig viel Kraft sitzt. Das macht es leicht und lustig.“

Brauchtumspflege Jodeln

Jodeln ist im Alpenraum ein fixer Bestandteil der überlieferten Volkskultur. Es ist ein archaischer Stimmausdruck, der für Olivia das Gefühl der Freiheit und Lebensfreude ausdrückt. „Jodeln macht stark. Und glücklich“, weiß sie und ergänzt, dass das Jodeln erst später in die Volksmusik eingeflossen ist. Olivia jodelt überall. „Auf der Alm oder in Berghütten bietet es sich halt an. Wir haben aber auch Jodel-Stammtische.“ Dort können Kursteilnehmer das Jodeln üben. Interessierte Menschen sind zum „Anjodeln“, „Zuwijodeln“ oder auch nur zum „Zualoasn“ immer willkommen.