Geimpft, ja oder nein? Bald musst du es vielleicht bekannt geben
Bei der Landesgesundheitsreferenten-Konferenz in Pörtschach wurden zahlreiche Beschlüsse gefasst. Einige davon betreffen das Thema "Impfen". So soll der Impfstatus im Rahmen von Gesundenuntersuchungen erhoben werden.
970 Millionen Euro sieht der Finanzausgleich 2024 bis 2028 zusätzlich für den Gesundheitsbereich vor, wobei 300 Millionen Euro direkt an die Sozialversicherungsträger gehen. Weitere Millionen von Euro sind fix für die Themenbereiche Impfen und Gesundheitsvorsorge reserviert. „Somit verbleiben im nächsten Jahr 550 Millionen Euro an „frischem Geld“ bei den Ländern. Für Kärnten sind das rund 30 Millionen Euro“, erklärt Kärntens Gesundheitslandesrätin Beate Prettner.
Ärztezentren könnten Spitäler enlasten
Um die Summe einordnen zu können: Alleine die anstehenden Gehaltserhöhungen werden in Kärnten um die 60 Millionen Euro ausmachen. „Die Länder sind bei der Spitalsfinanzierung massiv gefordert und stehen am sprichwörtlichen Anschlag“, warnte Prettner deshalb. Daher sei es auch das primäre Ziel der Landesgesundheitsreferenten, dass der spitalsambulante Bereich mit konkreten Maßnahmen entlastet werde – etwa mit Ärztezentren, die den Spitälern vorgelagert sind und mit langen Öffnungszeiten verhindern, dass immer mehr Patienten die Spitalsambulanzen überlasten. Als „enorm wichtige Schritte“ bezeichnet Gesundheitsminister Johannes Rauch Reformschritte, die mit den Mitteln umgesetzt werden können, und die Digitalisierung, mit welcher man eine „Entlastung für die Krankenanstalten“ erreiche. Auch die Stärkung im Pflegewesen sei ihm wichtig.
Beschlüsse rund um Impfwesen „wichtig und notwendig“
Als wichtig und notwendig wurden auch die Beschlüsse rund um das Impfwesen bezeichnet. „Das Thema Impfen hat uns in den vergangenen Jahren massiv beschäftigt. Jetzt ist es unsere Herausforderung, die Impfquote deutlich zu heben. Impfungen sind die wichtigste Errungenschaft in der präventiven Medizin“, so die Teilnehmer an der Landesgesundheitsreferenten-Konferenz in Pörtschach. Österreich benötige auch Klarheit zu Impfstellen. Einstimmig haben die Länder daher den Beschluss gefasst, dass ein Impforganisationsgesetz im Zusammenhang mit Regelungen im ASVG geprüft wird. Zudem soll die Erhebung des Impfstatus bei Gesundenuntersuchungen mitaufgenommen werden.
Team Kärnten: „Das muss sich ändern“
In einer ersten Reaktion fordert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer weiterhin eine verstärkte Verantwortung des Bundes im Gesundheitswesen ein: „Fakt ist, dass die Bundesländer mit den Krankenanstalten nahezu allein gelassen werden. Das muss sich ändern.“ Ablehnend steht Köfer einer generellen Bekanntgabepflicht gegenüber, was den eigenen Impfstatus betrifft: „Wer sich wo gegen was impfen lässt, muss jedem Bürger selbst überlassen sein. Es darf zu keinem Informationszwang kommen. Gegen solche Pläne werden wir uns entschieden zur Wehr setzen.“