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Todesangst: Dealerin (21) wird überfallen – und schreit um ihr Leben

Mehrere Notrufe gingen am 15. Oktober bei der Polizei ein - es war zu einem Brand, Einbruch und Überfall gekommen. Eine brutale Bande trieb ihr Unwesen.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
3 Minuten Lesezeit(670 Wörter)

Begonnen hat alles mit zwei Notrufen am Sonntag, dem 15. Oktober. Einmal kam es gegen 22 Uhr zu einem Autobrand auf einem Schotterplatz in Feldkirchen. Weniger als zwei Stunden später, um 23.50 Uhr, die nächste Anzeige via Notruf: Jemand hatte versucht, in ein Wohnhaus in St. Kanzian am Klopeiner See einzubrechen.

Überfall bei Bushaltestelle

Es verstrich etwas Zeit, da wurde die nächste Straftat bekannt: Eine 21-jährige Völkermarkterin und ihr 19-jähriger „Bekannter“ sollen bei einer Bushaltestelle in St. Kanzian von zwei maskierten Männern überfallen worden sein.

Auf Einbruch folgte Festnahme

Zumindest der Einbruchdiebstahl schien schnell geklärt zu sein: Im Zuge einer eingeleiteten Fahndung wurden drei junge Männer (17, 18 und 19 Jahre alt, alle aus Wolfsberg) in einem Auto kontrolliert. „Nachdem im Fahrzeug neben verbotenen Waffen auch Einbruchswerkzeug vorgefunden wurde, wurden die drei Insassen wegen Verdachts des Einbruchsdiebstahls festgenommen“, informiert die Polizei.

Ermittlungen nahmen überraschende Wendung

Mit der Festnahme kamen auch die Ermittlungen intensiver ins Rollen. Wie es sich herausstellte, lief nicht alles so ab, wie es auf den ersten Eindruck schien. Der 19-jährige vorgeblich überfallene „Bekannte“ steckte mit der Jugendbande aus dem Auto unter einer Decke. Die vier hatten sich am Sonntag nämlich zu einem Einbruch in eine Kfz-Werkstatt in Feldkirchen verabredet. Warum? Weil sie glaubten, sie könnten dort illegale Suchtmittel finden. Stattdessen stahlen sie verschiedene Werkzeuge und diverses Inventar.

Wie im Film: Bande wollte Spuren mit Feuer verwischen

Als wäre dies nicht genug Beute, stahlen sie ein Auto aus der Garage. Schließlich bekamen sie es doch mit der Furcht zu tun, erwischt zu werden. Also fuhren sie das Auto auf einen Schotterplatz in Feldkirchen und zündeten es mit Brandbeschleuniger an. Sie wollten ihre Spuren verwischen. Das war Notruf Nummer 1.

Drogendeal entpuppte sich als Falle

Danach flüchteten sie weiter und fuhren in die Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See. Da verübten sie auch schon ihre nächste Straftat. Es war der 19-jährige „Überfallene“, der sich mit der 21-jährigen Völkermarkterin traf. Dabei wollte er aber Drogen, genauer gesagt Cannabis, von ihr kaufen. Ihr Übergabeort: Die erwähnte Bushaltestelle. Die 21-Jährige ahnte aber nicht, dass die jungen Männer, sie in eine Falle gelockt hatten.

Todesangst

Als die „Dealerin“ die Ware zeigte, schlugen der 17- und der 19-Jährige zu – und das auf brutalster Weise. Die beiden überfielen die junge Frau, drückten sie zu Boden und entrissen ihr das Cannabis mit Gewalt. In all der Zeit versuchte sich die 21-Jährige zu wehren und schrie laut um Hilfe. Doch sie hatte keine Chance gegen die beiden Täter: Sie hielten ihr den Mund zu, sodass sie keine Luft mehr bekam. Die Frau hatte es mit Todesangst zu tun. Bei dem Überfall wurde sie unbestimmten Grades verletzt.

Flucht in Auto

Um den Schein zu bewahren, ebenso ein Opfer zu sein, attackierten seine Freunde auch den 19-jährigen „Suchtmittelkäufer“, verletzt wurde er aber nicht. Die maskierten Räuber flüchteten mit den Drogen und dem Handy des Opfers, versteckten sich in der Nähe und fuhren nach wenigen Minuten mit einem Auto weg – genau dem Auto, mit dem sie später kontrolliert wurden.

Bei Einbruch überrascht

Wo war der Vierte all die Zeit? Der 18-Jährige wollte zeitgleich zum Überfall in ein Wohnhaus in St. Kanzian einbrechen. Als er ein Fenster einschlug, wurde er aber vom Bewohner überrascht. „Der 18-Jährige flüchte zu Fuß und wurde von den beiden anderen mit dem Pkw abgeholt, der anschließend angehalten wurde“, so die Polizei.

Kriminellen-Bande gestoppt

Alle vier Beschuldigten sind zum Großteil geständig. Sie wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert. Im Verlauf der Amtshandlung wurde Cannabiskraut, Einbruchswerkzeug, Diebesgut und verbotene Waffen sichergestellt. Weitere Ermittlungen wegen weiterer Eigentumsdelikte sind noch im Laufen. An den Ermittlungen beteiligt waren das Bezirkspolizeikommando Völkermarkt, das Landeskriminalamt Kärnten und die Polizei in den Bezirken Völkermarkt, Wolfsberg und Feldkirchen, eine Diensthundestreife sowie die Spurensicherung.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 18.10.2023 um 14:25 Uhr aktualisiert
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