Frau von Ex-Mann erschossen: Motiv gibt Ermittlern Rätsel auf
Nach den beiden Femiziden am Samstag in Strasshof in Niederösterreich und in Wolfsberg im Schwarzautal in der Steiermark laufen die Ermittlungen zu Tathergang und Motiv auf Hochtouren.
Im Fall der getöteten 47-jährigen Frau in Wolfsberg im Schwarzautal (Bezirk Leibnitz) stünde das Tatmotiv im Fokus der Ermittlungen. Es sei kein Abschiedsbrief gefunden worden und es hätte im Vorfeld der Tat keinen Streit gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei auf APA-Nachfrage am Sonntag. Derzeit werde versucht, mehr über das Motiv in Erfahrung zu bringen, einige Einvernahmen stünden noch aus. Auch die Obduktion der Toten werde erst am Montag stattfinden.
Tathergang geklärt
Gesichert sei bisher der Tathergang. Der mutmaßliche Schütze, der 52-jährige Ex-Mann der Frau, war in den Morgenstunden mit dem Auto zum Haus des Opfers gefahren. Er gab zwei Schüsse aus einer Schrotflinte auf die Frau ab, mit dem dritten Schuss tötete er sich selbst. Die Frau blieb schwer verletzt liegen, ehe sie von der Tochter, die sich zum Tatzeitpunkt im Nebenhaus aufgehalten hatte, gefunden und reanimiert wurde. Die Tochter war es auch, die schließlich die Rettungskette in Gang setzte.
Hilfe rund um die Uhr
In der Regel berichten wir nicht über Suizid – außer, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Solltest du selbst das Gefühl haben, dass du Hilfe benötigst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge unter 142.
Die Telefonseelsorge bietet ein kostenloses, vertrauliches und an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbares Beratungsangebot – ein offenes Ohr, Entlastung und Unterstützung für alle Anrufenden, unabhängig von deren Alter, Geschlecht, Religion und sozialer Herkunft.
Du kannst die Telefonseelsorge auch online kontaktieren.
Frau in Strasshof von Ex-Partner erschossen
In Niederösterreich konnte bisher der Tathergang rekonstruiert werden. Demnach soll der 35-Jährige seine ehemalige Lebensgefährtin am Samstag gegen 13.30 Uhr auf der Straße vor ihrem Haus erschossen haben. Zeugen verständigten die Einsatzkräfte, trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen, starb die 33-Jährige noch am Tatort. Der Verdächtige, der nicht mehr mit der Frau zusammengewohnt hatte, flüchtete noch, stellte sich aber wenig später selbst bei der Polizeiinspektion Deutsch-Wagram und wurde dort festgenommen. Die Waffe wurde dann im Pkw des 35-Jährigen gefunden, er wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft ordnete außerdem eine Obduktion des Leichnams an. Die Ermittlungen und Einvernahmen waren am Sonntag noch im Gange, hieß es. (APA/RED 22.10.2023)