Wirbel um Metaller-KV: Streiks ab Montag in ganz Österreich
Am gestrigen Donnerstag, den 2. November 2023 startete die vierte Verhandlungsrunde um den KV der Metaller. Es konnte kein zufriedenstellendes Ergebnis vorgelegt werden, weshalb ab Montag in Österreich Streiks stattfinden.
Nachdem sich die Arbeitgeber-Vertreter in den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie geweigert haben, Vorschläge auf den Tisch zu legen, die für die Beschäftigten einen gerechten Lohnabschluss darstellen würden, finden ab Montag in ganz Österreich Warnstreiks statt. Volle Solidarität für die streikenden Beschäftigten kommt in diesem Zusammenhang vom ÖGB Liezen: „Es kann nicht sein, dass die Arbeitgeber die Gewinne der letzten Jahre einstreifen, aber die Beschäftigten auf den explodierten Lebenserhaltungskosten sitzen bleiben, ohne einen gerechten Anteil zu erhalten. Wir stehen Seite an Seite mit den Beschäftigten in dieser und allen anderen Branchen in ihrem Kampf für faire Löhne und eine wirklich solidarische Arbeitswelt“, betonen ÖGB-Regionalvorsitzender Roland Krainer und ÖGB-Regionalsekretär Mario Lindner.
So argumentiert die ÖGB
Warum gerechte Lohnabschlüsse gerade in der aktuellen Lage so wichtig sind, zeigt die ÖGB Regionalorganisation mit einer einfachen Rechnung: „Bei den aktuellen Kollektivvertragsverhandlkungen geht es um mehr als nur das nächste Jahr – es geht darum, wie viel Einkommen den Beschäftigten in Zukunft verwehrt bleibt. Für den durchschnittlichen Liezener Beschäftigten würde das einmalige Ausbleiben eines gerechten Lohnabschlusses nämlich bis zu 60.000 Euro Lohnverlust bis zur Pension bedeuten“, so Krainer und Lindner. Unter dem Titel „Verschenkst du gerne 60,000 Euro?“ klärt die ÖGB-Regionalorganisation in den nächsten Wochen genau dazu auf: Ein Arbeitnehmer im Bezirk Liezen hat 2021 laut Statistik Austria durchschnittlich 2.317,92 Euro brutto pro Monat verdient und hat fast 25 Jahre bis zum Pensionsantritt. Verzichtet dieser Arbeitnehmer auch nur ein Jahr auf eine Lohnerhöhung von 5 Prozent (was in der aktuellen Lage wenig wäre), dann verliert er bis zum Pensionsantritt in 25 Jahren fast 60.000 Euro an Einkommen. „Für uns ist klar, dass es gerade die Beschäftigten in Bereichen wie der Metallindustrie sind, die Tag für Tag den Wohlstand unseres Landes erarbeiten. Sie alle haben einen gerechten Lohnabschluss und Sicherheit für die nächsten Jahre verdient!“, so Krainer und Lindner abschließend.
Update: KPÖ solidarisiert sich
„Diese Angebote sind in Wahrheit eine Respektlosigkeit und würden einen massiven Reallohnverlust für die Arbeiter:innen bedeuten. Der Klassenkampf von oben ist in vollem Gange. Die Warnstreiks ab Montag sind darum ein wichtiger erster Schritt gegen diesen Angriff. Ich wünsche den Metaller:innen alles Gute und ihrer Gewerkschaft den Mut, die gerechte Forderung von 11,6 Prozent Lohnplus mit Streikmaßnahmen durchzusetzen, damit die Beschäftigten zu der kräftigen Lohnerhöhung kommen, die sie verdienen“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.