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/ ©Montage: ÖBB/Posch/Leser

Zug-Chaos: Zahlreiche Passagiere wurden eiskalt stehengelassen

Am Wochenende sorgten in Österreich große Schneemengen für Chaos im Verkehr. Betroffen war davon auch der Zugverkehr. Dies führte nicht nur zu Verspätungen, sondern auch zum Ausfall mehrerer Züge.

von Elisa Auer
Elisa Auer 5 Minuten Redaktion
3 Minuten Lesezeit(698 Wörter)

Zahlreiche Fahrgäste, insbesondere in Kärnten und der Steiermark, waren von den Ausfällen betroffen und mussten aufgrund fehlender Zugverbindungen längere Wartezeiten und Umstände in Kauf nehmen. Einige Fahrgäste waren besorgt und verärgert über die Zeitverzögerungen bei der Benachrichtigung über alternative Zugverbindungen. Es wurde von mehreren Fahrgästen berichtet, dass die Informationen über verfügbare Ersatzzüge oder alternative Transportmöglichkeiten erst Stunden nach dem Abfahren der Züge per E-Mail mitgeteilt wurden. Dies führte dazu, dass viele bereits andere Transportmittel gefunden oder alternative Reisearrangements getroffen hatten, als die Informationen eintrafen.

Nächtlicher Graz-Aufenthalt ohne Unterkunft

Laut Medienberichten soll sich ein Fall zugetragen haben, der bei den Passagieren für hohe Wellen der Empörung gesorgt hat. Ein Zug, der ursprünglich von Wien nach Kärnten fahren sollte, musste am Samstag aufgrund der Wetterlage nach Graz umgeleitet werden. Dort sollen die Passagiere um 2 Uhr nachts aus dem Zug geworfen worden sein – um eine Unterkunft und Weiterreise am nächsten Tag mussten sie sich selbst kümmern. Nicht einmal der Warteraum am Grazer Bahnhof sei für die Fahrgäste offen gewesen. Unter den Passagieren befanden sich auch ältere Personen, Kinder und ein blinder Mann.

Zug fällt aus, kein Schienenersatzverkehr

Auch ein 5-Minuten-Leser war vom Zug-Chaos betroffen. Er wollte am Sonntag, den 3. Dezember die Zugverbindung von Stainach-Irdning (Bezirk Liezen in der Steiermark) nach Graz wahrnehmen. Bereits am vorigen Tag haben die Schneefälle für Verzögerungen und Ausfälle dieser Verbindung gesorgt. Aus diesem Grund hat er vor seiner Abreise den Kundenservice kontaktiert, da bei einer früheren Verbindung kurz vor Abfahrt plötzlich ein Ausfall dieses Zuges angezeigt wurde. Beim Kundenservice wurde ihm versichert, dass die spätere Verbindung davon nicht betroffen sein würde, da bis dahin die Schäden behoben sein würden. Kurz vor Abfahrt der besagten Verbindung wiederholte sich das Schicksal und der Leser bekam die Nachricht, dass auch diese Zugverbindung ausfällt. Es wurde kein Schienenersatzverkehr organisiert. Am Bahnhof wurde immer wieder durchgesagt, dass der Zug ausfällt, aber keine Alternative offeriert. Er und viele andere, die ebenfalls am Bahnhof „gestrandet“ waren, waren entrüstet über diese „bodenlose Frechheit“. Besonders die älteren Passagiere hätten es laut Angabe des Lesers ohne Hilfe anderer nicht selbstständig geschafft, eine alternative Route als Lösung zu finden. Der Leser ist entrüstet darüber, wie es zu einem solche Szenario überhaupt kommen konnte, da der Schneefall bereits am Vortag zu Ausfällen geführt hat und die ÖBB sich dementsprechend vorbereiten hätte können, wie er betont.

Bild auf 5min.at zeigt eine leere Bildschirmanzeige am Bahnhof Stainach-Irdning.
©Leser
Die leere Bildschirmanzeige am Bahnhof Stainach-Irdning.

Was sagt die ÖBB zu den Vorfällen?

Wie aber reagiert die ÖBB auf diese Vorwürfe, die zurecht für Ärger bei den betroffenen Passagieren sorgen? „Die ÖBB möchten sich aufrichtig bei allen Kundinnen und Kunden aber auch bei allen Angehörigen der betroffenen Reisenden entschuldigen, die von Samstag auf Sonntag am Weg von Wien aufgrund eines weitreichenden Stromausfalls und aufgrund extremer Wetterbedingungen in der Steiermark gestrandet sind. Leider konnten wir ab dem Bahnhof Graz aufgrund organisatorischer Herausforderungen keine weiteren Reisemöglichkeiten anbieten. Es tut uns aufrichtig leid, dass die bereitgestellten Informationen am Bahnhof Graz nicht unseren gewohnt hohen Standards entsprochen haben. Seit heute Vormittag sind wir aktiv dabei, alle betroffenen Kundinnen und Kunden zu kontaktieren und zu entschädigen, sofern wir über ihre Daten verfügen“, so äußert sich Herbert Hofer, Sprecher der ÖBB zu diesem konkreten Vorfall auf Anfrage von 5 Minuten. „Für Kundinnen und Kunden, insbesondere solche mit nicht personalisierten Tickets oder Tickets von Partnerbahnen, steht unser ÖBB Kund:innenservice unter der Nummer 05 17 17 zur Verfügung. Wir möchten alle betroffenen Reisende höflichst darauf hinweisen, dass es natürlich möglich ist, eine Rückerstattung für Hotelkosten sowie Fahrkarten zu beantragen“, wird weiters ergänzt.

Zukünftige Vorfälle sollen minimiert werden

Dass heftige Schneemassen, die Zugverbindungen lahmlegen, ist kein seltenes Szenario. Kann sich der Betrieb auf solche Unwetter entsprechend vorbereiten und Vorkehrungsmaßnahmen treffen? Die ÖBB betont hinsichtlich dieser Thematik, dass kontinuierlich an Verbesserungen im Betriebsablauf gearbeitet wird, insbesondere in Bezug auf extreme Wettersituationen, um zukünftige Vorfälle zu minimieren.

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