Führerscheinüberprüfungen für alte Menschen? Das sagen die EU-Staaten
Monatelang wird bereits heftig über neue Führerscheinregeln vor allem für Senioren diskutiert. Nun hat sich die EU geeinigt - verpflichtend werden Fahrtauglichkeitsüberprüfungen aber nicht.
Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich jedenfalls auf einen Zeitraum von 15 Jahren festgelegt. Alle 15 Jahre sollen Führerscheine demnach erneuert werden, wobei die Staaten selbst auch Mitspracherecht haben – und kürzere Fristen bestimmen können. Auch bei älteren Menschen soll das nicht häufiger stattfinden. In Österreich sind die Führerscheine seit 2013 übrigens bereits befristet – auf ebenjene 15 Jahre. Hierzulande setzt man auf Selbsteinschätzung und möchte älteren Menschen auch keine kürzere Gültigkeitsdauer beim Führerschein geben.
Diese Menschen verursachen am häufigsten Unfälle
Die Wogen sind in den vergangenen Monaten nämlich hochgegangen. Im Raum standen nämlich auch fünf-jährliche Überprüfungen von Menschen, die älter als 70 Jahre sind. Nur als Beispiel: In Italien gibt es bereits Gesundheitschecks alle zehn Jahre. Experten warnen nun allerdings, dass – entgegen der Argumentation Deutschlands und Österreichs – Personen über 75 Jahren mit jenen Lenkern, die unter 20 Jahre alt sind, anteilsmäßig zu jenen Menschen gehören, die am häufigsten Unfälle verursachen bzw. darin beteiligt sind.
„Das wäre altersdiskriminierend gewesen“
Nachdem sich nun die EU-Staaten auf einen gemeinsamen Konsens festgelegt haben, finden jetzt die Verhandlungen mit dem EU-Parlament statt. „Die Einführung verpflichtender Fahrtauglichkeitsprüfungen und kürzerer Führerscheinbefristungen für Über-70-Jährige wäre altersdiskriminierend gewesen und ist daher strikt abzulehnen“, betonte etwa auch Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes. Sie selbst würde auf die Eigenverantwortung der Menschen vertrauen. Diese wird nun wohl auch weiterhin gefragt sein.
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