Nach Hacker-Angriff: Land setzt jetzt auf zweites Rechenzentrum
Das Land Kärnten scheint aus dem Hacker-Angriff im Mai 2022 gelernt zu haben. Künftig will man in einen zweiten Rechenzentrumsstandort investieren und so die "digitalen Abwehrkräfte" stärken.
„Ein zweites Rechenzentrum wird für noch mehr Sicherheit, Stabilität und digitalen Schutz unserer Verwaltung und damit auch unserer Bürgerinnen und Bürger sorgen, das bestehende Rechenzentrum entlasten und dieses im worst case eines Komplettausfalls auch komplett kompensieren“, erklärt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Samstag. Die dafür nötigen Beschlüsse sollen in der Regierungssitzung am kommenden Dienstag fallen.
Land verstärkt „digitale Abwehrkräfte“
„Nur eine gut entwickelte und geschützte IT-Infrastruktur ermöglicht es, Aufgaben effizient und effektiv zu erfüllen, den Bürgern bessere Dienstleistungen anzubieten und den Verwaltungsprozess zu optimieren. Daher muss zukünftig weiter an der Struktur und Stabilität der Infrastruktur gearbeitet werden“, betont Kaiser und Christian Inzko, IT-Leiter des Landes, ergänzt: „Die Investition in einen zweiten Rechenzentrumsstandort trägt auch dazu bei, im Falle von Ausfällen oder Notfällen erhebliche finanzielle Verluste zu vermeiden und die Geschäftskontinuität aufrechtzuerhalten. Es trägt auch zur langfristigen Wirtschaftlichkeit der IT-Infrastruktur bei.“
Parallelrechenzentrum entsteht in Villach
Das Parallelrechenzentrum soll in teilweise bereits bestehenden Kellerräumlichkeiten der Bezirkshauptmannschaft Villach untergebracht werden. Die Kosten für die Adaptierungen werden sich auf rund 2,8 Millionen Euro belaufen. Mithilfe von Loadbalancing-Technologien soll das Parallelrechenzentrum in erster Linie den Hauptstandort in Klagenfurt entlasten. Geplant ist auch die Anschaffung eines Notstromaggregats, das im Fall eines Blackouts das Rechenzentrum, aber auch Teile der Infrastruktur der BH Villach versorgt. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.