Stromrechnung wird wieder höher: So viel muss man ab 2024 zahlen
Für die Kärntner ist weiterhin keine Entspannung beim Strompreis in Sicht. Nachdem die "Kelag" erst kürzlich die Preise nach oben geschraubt hat, werden jetzt auch die Netztarife um über 20 Prozent erhöht.
Um 21,4 Prozent sollen die Netztarife in Kärnten künftig angehoben werden. „Obwohl sie im Österreichschnitt nur um 11,2 Prozent teurer werden“, kritisiert nun die Wirtschaftskammer Kärnten. „Wir werden uns diese offensichtliche Benachteiligung des Standortes nicht länger gefallen lassen. Ich verlange von der E-Control und von der Kärnten Netz volle Aufklärung, weshalb die Netztarife 2024 in Kärnten beinahe doppelt so stark steigen wie im Durchschnitt der Bundesländer“, kritisiert WK-Präsident Jürgen Mandl. Das würde insgesamt über 75 Euro zusätzliche Kosten für die Kärntner im kommenden Jahr bedeuten.
Deshalb steigt der Strompreis in Kärnten an
Laut Josef Stocker, verantwortlich für die Konzernkommunikation bei der „Kelag“, liege diese Entscheidung vollumfänglich bei der E-Control, die die Kosten prüfe und die Verordnung herausgebe. Dementsprechend sei die „Kelag“ nicht für die Kostenanpassung verantwortlich. „Bei den 21,4 Prozent handelt es sich in gewisser Weise auch um eine Inflationsanpassung“, erklärt Stocker die Entscheidung der E-Control. Hinzu komme, dass es in Kärnten einen hohen Grad an Zersiedelung gebe, der hier ebenfalls hineinspiele. Weiters habe es durch die hohen Unwetterschäden in Kärnten im vergangenen Jahr auch hohe zusätzliche Ausgaben gegeben. Auch die demographische Entwicklung des Bundeslandes spiele in den Strompreis rein.
Wirtschaftskammer fordert österreichweit einheitliche Tarife
Die Wirtschaftskammer jedenfalls fordert nun österreichweit einheitliche Stromnetztarife. „Schließlich gibt es auch beim Handynetz keine gesonderten Bundesländertarife, obwohl die technischen Voraussetzungen zwischen dem Burgenland und Tirol doch recht unterschiedlich sein dürften“, so Mandl. Auch fordert der WK-Präsident nun die Politik rund um Landeshauptmann Peter Kaiser auf, zu reagieren. Sowohl Mandl als auch die FPÖ und das Team Kärnten fordern in unterschiedlichen Aussendungen Kaiser dazu auf, ein Wahlversprechen, wonach man für österreichweit einheitliche Stromnetzkosten sorgen möchte, einzulösen.
Schuschnig: „Hier muss es endlich zu Bewegung kommen“
„Kärnten ist bei den Netztarifen ohnehin schon überbordend belastet, der neuerliche und massive Preissprung ist nicht hinnehmbar. Während in anderen Bundesländern die Netzkosten deutlich weniger steigen oder sogar sinken, droht Kärnten ein massiver Preissprung“, äußert auch Energie- und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig Kritik. Das Land würde sich auch eine rechtliche Überprüfung ausdrücklich vorbehalten. „Es zeigt sich einmal mehr, wie dringend es österreichweit einheitliche Netztarife braucht. Kärnten fordert das seit Jahren ein, hier muss es endlich zu Bewegung kommen“, so Schuschnig abschließend.