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/ ©Pixabay / Marcel Langthim
Symbolfoto
Ein Bild auf 5min.at zeigt einen Wolf in einem verschneiten Wald.

Nicht abgeschossen: Kärntner Jäger schenkt Wolf ein „zweites“ Leben

Eine Weihnachtsüberraschung der besonderen Art machte in der "Heiligen Nacht" ein Villacher: Als er gegen 2 Uhr aus dem Fenster sah, standen zwei Wölfe auf einer Wiese vor dem Haus.

von Wrussnig / Plattner
3 Minuten Lesezeit(535 Wörter)

Einem weiteren Wolf begegnete ein Jäger im Raum Villach vor einigen Tagen auf einem  Pirschgang. Wo sich die Begegnungen genau ereignet haben, wollen die Personen die 5 Minuten das meldeten, geheim halten. „Als berichtet wurde, dass auf der Napoleonswiese in Warmbad jemand einen Wolf begegnet hat, wurde dieser vor einigen Wochen von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) zum Abschuss freigegeben, das war uns eine Lehre“, so ein 5 Minuten Leser.

„Die Jäger spielen offensichtlich nicht immer mit“

Insgesamt dürfen in Kärnten, wie berichtet, bis 9. Jänner sogar fünf Wölfe abgeschossen werden. „Ein Christkindl für Gruber war aber nicht dabei, die Jäger spielen offensichtlich nicht immer mit“, freut sich ein Mitarbeiter vom Verein gegen Tierfabriken (VGT). Ein Jäger jedenfalls hatte mehr Freude am Anblick eines Wolfes als diesen abzuschießen, obwohl der Beutegreifer von Gruber zur Tötung verordnet gewesen wäre. „Es war so in Richtung Heiligengeist, also in einem Revier, wo einer bis 8. Jänner entnommen werden darf“, erzählt ein Kollege des Jägers. 

Plötzlich ließ es der Jäger sein

„Da stand dann plötzlich der Wolf in einer Entfernung von etwa 100 Meter vor ihm. Er hat zwar sofort des Gewehr von der Schulter genommen und langsam hochgezogen, ließ es dann aber sein. Was ihn genau dazu bewegt hat, nicht abzudrücken, weiß ich nicht, vielleicht haben ihn die Kirchenglocken irritiert, die just in der Zeit im Tal zu läuten begannen. Minuten später drehte der Wolf um und verschwand im dichten Wald. Für die Tierschützer ein Held. Fest steht aber auch, dass die Bauern, als sie das erfahren hatten, weil er es dummerweise erzählt hat, keine Freude mit dem Ausgang der Begegnung hatten.“

Zwei Wölfe auf der Wiese vor dem Haus

Die „Heilige Nacht“ hatte für einen Villacher, der am Stadtrand wohnt, gegen 2 Uhr früh noch eine besondere Überraschung parat: Weil er das Wohnzimmer noch ein Mal ordentlich durchlüften wollte, öffnete er ein Fenster und glaubte, zu träumen: Auf der Wiese vor dem Haus tummelten sich zwei Wölfe, die, als sie offensichtlich die Witterung von Menschen aufnahmen, sich sofort wieder in den nahen Wald zurückzogen. Meldung an das Land will er keine erstatten.

„Leider gibt es auch solche“

„Ich habe keine Angst vor Wölfen, da hätte man jetzt nur Jäger angelockt, die sich gerne eine Trophäe geholt hätten. Leider gibt es auch solche. Es reicht ja schon, dass jetzt mit der neuen Regelung jeder, der glaubt, einen Wolf gesehen zu haben, über eine Hotline Alarm schlagen kann“, so der Villacher. Beim VGT sieht man die neue Regelung problematisch: „Ab sofort kann sich sozusagen Hinz und Kunz in den Wald auf Wolfspirsch begeben und Wölfe als Risiko an das Land melden. Da fehlt jetzt nur noch, dass eine Prämie dafür ausgelobt wird“, so ein Mitarbeiter von Martin Balluch, dem Chef des VGT. Und: „Was für den Teufel die armen Seelen, sind für Gruber die Wölfe.“

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 25.12.2023 um 13:01 Uhr aktualisiert

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