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/ ©Bergrettung Mallnitz
Symbolfoto
Symbolfoto von 5min.at: Bergrettung und Polizeihubschrauber im Winter im Einsatz.

Widrigste Umstände: 15-stündige Rettungsaktion am Großglockner

Ein 15-stündiger Einsatz liegt hinter 20 Bergrettern, drei Alpinpolizisten. Sie haben drei Tschechen gerettet, die bei widrigsten Bedingungen den Gipfel des Großglockners erklimmen wollten.

von Tanja Janschitz
Tanja Janschitz Onlineredaktion 5min.at
2 Minuten Lesezeit(306 Wörter)

Weder die achtstündige, nächtliche Autofahrt, noch eintretender Schneefall, starke Windböen und Temperaturen von minus neun Grad hielten jene drei Tschechen auf, die am 5. Jänner 2024 den Großglockner besteigen wollten. Mit Skitouren- und Kletterausrüstung brachen sie gegen 6.15 Uhr früh vom Lucknerhaus in Kals am Großglockner in Richtung Ködnitzkees auf und kletterten in eine Rinne der Südflanke in Richtung Gipfel. Erst dann sahen die beiden 40-jährigen Zwillingsbrüder und ihr 57-jähriger Begleiter ein, dass sie ihr Vorhaben abbrechen mussten. Leider zu spät, wie sich dann herausstellte. Denn es war ihnen weder möglich auf- noch abzusteigen.

Aufwendiger Rettungseinsatz begann

Die drei setzten einen Notruf ab, woraufhin ein langwieriger und gefährlicher Einsatz für 20 Kräfte der Bergrettung Kals am Großglockner, drei Alpinpolizisten sowie eine Polizeistreife der Polizeiinspektion Matrei in Osttirol begann. Denn: Eine Bergung mittels Hubschrauber war aufgrund der vorherrschenden Bedingungen unmöglich. Kurz nach Mitternacht brachen die Einsatzkräfte also mit ihren Tourenskiern auf. Bei starkem Schneefall und Wind ging es für sie bis zur Erzherzog-Johann Hütte, wo sie gegen 5 Uhr früh eintrafen. Bei eintretendem Tageslicht stieg die Einsatzmannschaft dann weiter in Richtung der Alpinisten auf und konnte sie schließlich in einer Seehöhe von zirka 3.500 Metern – im Bereich der Südwand – lokalisieren.

Bergung mit 200-Meter langem Seil

Mit einem 200-Meter langen Seil drangen sie zu den drei Männern vor und die Bergung unter widrigsten Verhältnissen begann. „Die drei Alpinisten waren unverletzt, aber leicht unterkühlt“, teilen die Retter mit. Sie wurden gesichert und schließlich zur Erzherzog-Johann-Hütte gebracht. Nach einem kurzen Aufenthalt wurde die Bergung ins Tal fortgesetzt. Der gesamte Einsatz dauerte aufgrund der enormen Neuschneemengen, der Dunkelheit und der aufwendigen Bergung insgesamt 15 (!) Stunden.

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