Fünf Tote, sechs schwer Kranke: Prozess um Listeriendrama in Wien
Der 39-jährige ehemalige Geschäftsführer der Käserei Gloggnitz wurde nun angeklagt. Ihn wird mehrfache grob fahrlässige bis schwere Köperverletzung vorgeworfen. Der Grund: In einem Käse sollen tödliche Listerien gewachsen sein.
Medienberichten zufolge soll es sich dabei um den „Kajmak“ Käse seines Unternehmens gehandelt haben. Insgesamt fünf Todesfälle sind auf den gefährlichen Keim zurückzuführen. Zwischen 2020 und 2022 soll das Milchprodukt verzehrt worden sein. Sechs weitere Personen sind seitdem schwer erkrankt. Auch ein Baby, soll bei seiner Geburt 2022 an Listeriose gelitten haben. Es kam als „Frühchen“ zur Welt und überlebte eine lebensgefährliche Sepsis nur knapp.
Schimmel, Ratten und Co.
Aktuell findet der Prozess in Wien statt. Die Umstände in der Käserei sollen verheerend gewesen sein. Ratten, Ungeziefer, ein muffiger Geruch und Schwarzschimmel soll man dort vorgefunden haben. Hygieneschulungen für die Mitarbeiter sollen keine vorhanden gewesen sein. Auch die Kühlung in den Autos stünde nicht an der Tagesordnung. Die Vorwürfe wies der Angeklagte ab. Er plädiere auf nicht schuldig. Gegen Mittag wird das Urteil erwartet. Dem Angeklagten drohen bis zu drei Jahre Gefängnis.
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