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Tierquälerei-Verdacht in steirischem Schweinebetrieb
Verein gegen Tierfabriken hat Anzeige erstattet

Tierquälerei-Verdacht in steirischem Schweinebetrieb

Dramatische Aufnahmen wurden dem Verein gegen Tierfabriken kürzlich zugespielt: Ein Schwein liegt zitternd am Boden - hinter ihm beißen blutverschmierte Artgenossen in den herausquellenden Mastdarmvorfall des Tieres.

von APA
2 Minuten Lesezeit(442 Wörter)

Warnung: Die folgenden Fotos könnten verstörend sein. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat nach dem Aufdecken mutmaßlicher Tierquälerei in einem Hühnermastbetrieb Ende 2022 am Mittwoch belastendes Bildmaterial offenbar aus einem steirischen Schweinemastbetrieb vorgelegt. Die Aufnahmen sollen im Stall eines Styriabrid-Funktionärs aufgenommen worden sein, hieß es in der Aussendung. Sie zeigen blutverschmierte Schweine, Kannibalismus unter den Tieren sowie Abszesse und Beulen. Der Mastbetrieb soll das AMA-Gütesiegel tragen.

„Die Aufnahmen dieses Leids sind erschütternd“

Styriabrid ist einer der größten steirischen Vermarkter, Berater und Serviceanbieter für Schweinebetriebe und vertritt laut eigenen Angaben mehr als die Hälfte der Schweinebauern und -bäuerinnen in der Grünen Mark. Die Fotos und Videos aus dem Mastbetrieb im Bezirk Leibnitz seien dem VGT vergangene Woche zugespielt worden und würden von Mitte Februar stammen. Die veröffentlichen Ausschnitte und Fotos seien der Grund, warum der VGT am Dienstag bei der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz Anzeige erstattet habe: „Die Aufnahmen dieses Leids sind erschütternd“, hieß es in der Aussendung.

Tierquälerei-Verdacht in steirischem Schweinebetrieb
© VGT.at – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN
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„Ein Schwein liegt zitternd am Boden – hinter ihm beißen blutverschmierte Artgenossen und Artgenossinnen in den herausquillenden Mastdarmvorfall des Schweins. Hautfetzen hängen an der offenen Wunde. Das Tier springt auf und versucht verzweifelt, zu entkommen – doch in der engen Bucht mit 30 anderen Schweinen gibt es keinen Rückzugsort“, beschreibt der VGT die Aufnahmen. Diese Szenen spielten sich auf der „riesigen steirischen Vollspaltenboden-Mast“ ab.

Unendliches Tierleid…

Der Kannibalismus im Fall des Schweins mit Mastdarmvorfall sei nicht das einzige Tierleid, das in den Fotos und Videos zu sehen sei. Ein junges Schwein leide an einem fußballgroßen Abszess am Hals, doch das Tier sei nicht separiert worden. „In einer anderen Bucht befinden sich gleich mehrere kranke und verletzte Schweine: Ein weiteres Schwein mit Mastdarmvorfall, ein stark humpelndes Tier mit Gelenksveränderungen und offenen Wunden. Auch diese Tiere müssen auf Beton-Vollspaltenboden leben. Ein Jungschwein in einem anderen Bereich des Stalls leidet an einem prall gefüllten ‚Blutohr‘, etliche andere Schweine zeigen Ohrspitzennekrosen und -verletzungen“, fasste der Verein zusammen.

Heftige Kritik an Vollspaltenboden

„Das Tierleid in diesem Stall ist brutal. Die Haltung auf Vollspaltenboden trägt enorm dazu bei. Selbst die Tiere in der vermeintlichen ‚Krankenbucht‘ müssen auf den Betonspalten leben. Dass diese grauslichen Szenen in einem Stall eines hohen Funktionärs der Styriabrid passieren, macht deutlich, wie verdorben das System ‚Vollspaltenboden‘ wirklich ist“, kritisierte David Richter vom VGT. Er will „die Ursache dieser Tierqual beenden: Verbot des Vollspaltenbodens“, forderte er zusammen mit VGT-Obmann Martin Balluch. Der VGT kündigte nach der Aufdeckung eine Protestaktion am Donnerstag ab 9.30 Uhr vor dem steiermärkischen Landtag an.

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