Bauwesen im Wandel: Kärntens Initiative für mehr Frauen am Bau
Obwohl die Gleichberechtigung bei der Berufswahl zunehmend an Bedeutung gewinnt, bleiben Frauen in der Baubranche nach wie vor unterrepräsentiert. Dies liegt oft an hartnäckigen Vorurteilen.
Alois Peer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz Kärnten, betont: „Arbeit am Bau wird häufig als körperlich belastend angesehen. Auch gilt die Baubranche als eher unflexibel, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anbelangt.“ Doch gerade in einer Zeit, in der der Fachkräftemangel die Branche belastet, ist es entscheidend, alle Talente zu mobilisieren. Frauen stellen dabei eine oft übersehene Quelle hochqualifizierter Arbeitskräfte dar.
23 weibliche Lehrlinge im Bau
Laut Daten gab es in Kärnten im Jahr 2023 insgesamt 721 Lehrlinge in BUAK-pflichtigen Betrieben, von denen lediglich 23 weiblich waren. Dennoch zeigt sich ein positiver Trend, wie Peer erklärt: „Trotzdem ist das ein Anstieg, denn vor 10 Jahren gab es bei 647 Lehrlingen in Kärnten überhaupt nur zwei weibliche Lehrlinge in der Baubranche.“
Vielfalt von Perspektiven und Fähigkeiten
Um diese Vorurteile zu bekämpfen und mehr Mädchen und Frauen für die Baubranche zu begeistern, arbeiten Gewerkschaft und Wirtschaftskammer Kärnten gemeinsam an Initiativen. Die Vereinbarkeit von Bauprojekten mit dem Familienleben ist sicherlich eine Herausforderung. Doch ebenso bedeutend ist die Bekämpfung der Vorurteile gegenüber Frauen in dieser Branche. Dabei betont Peer die Vielfalt von Beschäftigungsmöglichkeiten und spannenden Tätigkeiten im Bauwesen. Ein höherer Frauenanteil im Bauwesen hätte nicht nur positive Auswirkungen auf die Qualität der Branche, sondern wäre auch ein effektives Mittel gegen den Fachkräftemangel. „Frauen bringen eine Vielfalt von Perspektiven und Fähigkeiten in die Branche ein, die dringend benötigt werden“, sagt Robert Rauter, Innungsmeister der Landesinnung Bau in der WK Kärnten.
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