Die Jagd in Graz: Das war der Jahresrückblick am Bezirksjägertag
Kurz vor dem Ende des aktuellen Jagdjahres, findet der jährliche Bezirksjägertag mit Trophäenschau statt. An diesem wird Bilanz über das vergangene Jagdjahr gezogen.
Bezirksjägermeister Mag. Stephan Bertuch konnte im Steiermarkhof neben zahlreichen Ehrengästen auch eine große Anzahl an Jägerinnen und Jägern begrüßen. Die Grazer Jagdhornbläser gaben dem Bezirksjägertag einen festlichen Rahmen, im Besonderen mit der Darbietung von selbst komponierten Stücken. Das Jagdgebiet Graz-Stadt teilt sich in 12 Jagdreviere, davon sind 9 Gemeindejagden und drei Eigenjagden und umfasst rund 12.800 Hektar. Es sind in Graz 1.248 Jägerinnen und Jäger gemeldet. „Das Interesse an Wildtieren ist generell gestiegen – sie sind Teil unserer Kulturlandschaft, gleichzeitig schrumpfen die ungestörten Rückzugsgebiete. Der Spagat zwischen möglichst intakten Sozialgefügen bei unseren Wildtieren, den Interessen der Land- und Forstwirtschaft und der notwendigen Reduktion im Sinne eines ganzheitlichen Wildtiermanagements ist eine Herkulesaufgabe, die unseren Jägerinnen und Jägern jedes Jahr gesetzlich aufgetragen wird und die verantwortungsvoll und mit viel fachlichen Know-How erfüllt wird. Als Augen und Ohren unserer heimischen Natur stehen wir gerne als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es um Fragen rund um Wildtiere und ihre Lebensräume geht“, so Stephan Bertuch.
Hohe rate an Fallwild
Bezirksjägermeister Stephan Bertuch berichtete unter anderem auch über die in Graz extrem hohe Rate an Fallwild. Auf den Straßen könne mit akustischen und optischen Mitteln dagegengehalten werden. Aber abseits von Wegen und Straßen gebe es eine extrem hohe Rate an nachweislich durch freilaufende Hunde gerissene Rehe, in Zahlen über 100 Stück, „Tendenz leider stark steigend“. Hier wird seit dem letzten Jahr mit der Hundeleinenaktion entgegengewirkt, diese Aktion belohnt Hundebesitzer, die ihre Hunde an der Leine führen. Viel Lob an die Grazer Jägerinnen und Jäger gab es von Landesrätin Simone Schmiedtbauer für den vorbildlichen Einsatz. Ebenso zollte Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau der schwierigen Arbeit in den Grazer Revieren Respekt und Anerkennung und hob besonders die wichtige Öffentlichkeitsarbeit hervor. Die Wildbretmärkte, welche im Spätherbst am Kaiser-Josef-Platz stattfinden, seien ein wichtiger Teil davon und das Wildbret die wahre Trophäe der steirischen Jagd.
Große Herausforderungen für das Wildmanagement
Klimawandel, resiliente Wälder und die fast flächendeckende Nutzung der Wildlebensräume als Sport- und Freizeitstätte – diese Faktoren machen das Wildmanagement in der Kulturlandschaft der Steiermark zu einer immer größeren Herausforderung. Die notwendigen jagdlichen Eingriffe werden so gestaltet, dass die Sozialstrukturen der heimischen Wildtiere möglichst intakt bleiben und Wildtieren für ihre artgerechten Interaktionen auch die notwendigen Ruhe- und Rückzugsgebiete erhalten bleiben.
Warum findet eine Trophäenschau statt?
Die landesweit verpflichtende Vorlage der Trophäen und Kieferknochen von erlegten Stücken liefern wichtige Anhaltspunkte über die Vitalität der heimischen Wildtiere, heißt es. So werden Analysen des Geschlechtsverhältnisses und der Altersstruktur der Wildbestände ermöglicht und aus wildökologischer Sicht, neben der genauen Analyse der Abschusszahlen die Basis für die Planungen des kommenden Jagdjahres, das mit 1. April beginnt, gelegt.