Neue Umfrage deckt prekäre Zustände in der Kinderbetreuung auf
Eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer (AK) Steiermark wirft ein besorgniserregendes Licht auf die Situation in den Kinderbetreuungseinrichtungen der Region.
Der sogenannte „Kinderzukunftsindex“, der die Qualität der Betreuung bewertet und die Auswirkungen des Personalmangels untersucht, wurde von 1.633 Beschäftigten in steirischen Einrichtungen beantwortet. Die Ergebnisse sind ernüchternd und zeigen deutliche Mängel auf, meldet die Arbeiterkammer Steiermark.
Überfüllte Gruppen und mangelnde Betreuung
Laut der Umfrage klagen etwa 90 Prozent der Befragten über zu große Kindergruppen, was zu einer unzureichenden Betreuung führt. Besonders alarmierend sei, dass fast die Hälfte des Personals angibt, die Kinder oft aus den Augen zu verlieren, was zu Verletzungen und Konflikten unter den Kindern führen kann. Etwa ein Drittel berichtet sogar, dass Kinder häufig unbeaufsichtigt bleiben müssen.
Forderung nach dringenden Maßnahmen und einem Masterplan
Trotz einiger Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Situation prekär. Die AK fordert daher einen umfassenden Masterplan zur Kinderbetreuung, der einen bedarfsgerechten Ausbau von Betreuungsplätzen, eine bessere Personalausstattung und finanzielle Unterstützung für Gemeinden umfasst.
„Zum Wohl der Kinder“
„Die bessere Bezahlung ist bei den Beschäftigten sehr gut angekommen. Aber die Arbeitsbedingungen sind immer noch die gleichen“, sagt Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe. Daher sieht auch AK-Präsident Josef Pesserl angesichts der Umfrageergebnisse akuten Handlungsbedarf: „Zum Wohl der Kinder, der Beschäftigten und der Gesellschaft braucht es dringend einen Masterplan mit konkreten und verbindlichen zeitlichen Umsetzungsschritten!“