Telegram: Fragwürdiges Feature gefährdet Nutzerdaten
Laut Mimikama, ein Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, hat Telegram ein neues Login-Feature, welches die persönliche Telefonnummer der Nutzer für Login-Codes anderer freigibt.
Telegram stellt ein vermeintliches Sicherheitsfeature vor, das bei Datenschutzexperten für Stirnrunzeln sorgt. Das Unternehmen bietet seinen Nutzern an, ihre eigene Telefonnummer zu teilen, um anderen Nutzern Login-Nachrichten zu senden. Im Gegenzug winkt ein Abo im Wert von fünf Dollar.
Ein Monat Premium als Belohnung
Die Telefonnummern der Teilnehmer werden nicht anonymisiert. Im Gegenzug verspricht das Unternehmen, nicht mehr als 150 OTP-SMS pro Monat über die Nummern zu versenden und belohnt die Teilnahme mit jeweils einem Monat Premium-Mitgliedschaft im Messenger-Dienst. Ob sich das für die Nutzer auszahlen wird, darf bezweifelt werden.
Keine Haftung für Telegram
Das Unternehmen wäscht seine Hände in Unschuld, wenn es um die Konsequenzen dieser neuen Login-Methode geht, so Mimikama. Auf der Website des Unternehmens heißt es klar, dass es keine Verantwortung für die Kontaktaufnahme durch Dritte übernimmt, die durch dieses „Peer-to-Peer-Login“ System Zugriff auf Nutzertelefonnummern erhalten.
Ein fragwürdiger Kompromiss
Dieses Vorgehen von Telegram wirft bedeutsame Fragen über die Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit, Kostenersparnis und dem Schutz persönlicher Daten auf. Die Entscheidung, persönliche Telefonnummern für eine Dienstleistung zu nutzen, die potenziell missbraucht werden kann, untergräbt das Prinzip des Datenschutzes. Es ist beunruhigend, dass ein Dienst nun Nutzer dazu anregt, ihre eigene Sicherheit für einen monetären Anreiz zu kompromittieren. Die Tatsache, dass Telegram keine Verantwortung für mögliche Konsequenzen übernimmt, macht das Angebot noch riskanter.
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