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Klimaerwärmung: Naturschutzbund warnt vor Gefahren für Wälder
Birgit Mair-Makart, Stefanie Pontasch und Peter Honsig-Erlenburg bei einem Lokalaugenschein im Schottenmoos bei Maria Saal.

Klimaerwärmung: Naturschutzbund warnt vor Gefahren für Wälder

Österreichs Wälder sind unter anderem aufgrund von Borkenkäfern und Klimaerwärmung bedroht. Im Rahmen seines 111-jährigen Jubiläums betont der Naturschutzbund Österreich die Wichtigkeit von klimafitten und naturnahen Wäldern.

von Gerrit Tscheru
2 Minuten Lesezeit(414 Wörter)

Österreich ist zur Hälfte bewaldet. Die Hälfte der Wälder sind Nadelholzforste, dominiert von vielerorts standortfremden Fichten – aus ökologischer Sicht ein unbefriedigender Zustand. Diese Forste sind durch die Klimaerwärmung gefährdet, großflächig dem Borkenkäfer zum Opfer zu fallen. So entstehen große entwaldete Gebiete, vielen Waldbesitzern geht die Lebensgrundlage verloren und Starkregen führt zu Vermurungen, Hochwässern und Erdrutschen. Von Schädlingen befallene Bäume müssen abtransportiert werden. Dafür benötigt es Forststraßen, die den Wald „aufreißen“ und das Ökosystem erneut stören. Naturnahe Wälder sind hingegen vielfältige und sehr artenreiche Lebensräume. Sie bestehen aus natürlich vorkommenden, standortangepassten heimischen Baumarten unterschiedlichen Alters und beheimaten eine strukturreiche Vielfalt an Sträuchern, krautigen Pflanzen, Moosen, Flechten und Pilzen und sind reich an Biotopholz, sprich Totholz. Doch diese bunten, artenreichen Wälder sind selten geworden.

Klimaerwärmung: Naturschutzbund warnt vor Gefahren für Wälder
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Stefanie Pontasch, Klaus Krainer, Andrea Gerl, Franz Pfaller, Sara Schaar und Kinder der VS Maria Saal im Schottenmoos.

Wälder brauchen menschliche Hilfe

„Wälder sind aufgrund der aktuellen Umstände geforderter denn je, sich anzupassen. Wir vom Naturschutzbund zeigen was man tun kann: Wir pflegen und erhalten naturnahe Wälder sowie artenreiche Naturwaldbereiche und wandeln heute auf eigenen Flächen nicht zum Standort passende Wälder um. Damit machen wir die Wälder fit und resilient genug für den Klimawandel und ermöglichen der Natur, selbstständig und flexibel auf Änderungen zu reagieren“, erklärte Naturschutzbund-Experte Peter Honsig-Erlenburg am 15. April beim Presseevent im Schottenmoos bei Klagenfurt, wo Politik- und Naturschutzvertreter auf Naturschutzbund-Flächen heimische, standortgerechte Eichen pflanzten. „Wald ist kein Zustand, sondern ein dynamischer Prozess. Doch alleine schaffen es unsere Wälder nicht mehr, sich zu erholen. Die menschengemachten Probleme, mit denen unsere Wälder – und damit auch wir – aktuell zu kämpfen haben, müssen auch von uns Menschen gelöst werden“, so Honsig-Erlenburg.

Naturnahe und kleinräumige Bewirtschaftung gefordert

Nur Naturwälder, wo stehende und liegende abgestorbene Bäume einer Fülle an spezialisierten Pilzen, Flechten, Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten, können durch ihre breite Artengarnitur flexibel reagieren. „Um die vielfältigen natürlichen Waldfunktionen zu erhalten, brauchen wir ein klares Bekenntnis, Wälder naturnah und kleinräumig zu bewirtschaften und mehr Naturwälder zu schaffen. Jeder Waldbesitzer kann einen Beitrag leisten und Wälder artenreicher und damit klimafitter gestalten. Allen voran ist hier die Verwaltung des öffentlichen Waldes gefordert, im Sinne des Gemeinwohls biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung zu standardisieren und ungestörte Waldentwicklung zuzulassen“, sagt Naturschutzbund-Vizepräsidentin Stefanie Pontasch.

111 Jahre Naturschutzbund Österreich

Seit 111 Jahren gibt der Naturschutzbund der Natur eine Stimme. Anlässlich seines Jubiläums stellt er neun brennende Themen in den Fokus, die das breite Spektrum seiner Arbeit als Anwalt der Natur widerspiegeln. Einen grünen Bogen spannt Österreichs älteste Naturschutzorganisation dabei von klimafitten Wäldern über Natur-Restauration und Natur im Siedlungsraum bis hin zur Naturschutzbildung. Bei neun Events in allen Bundesländern spielen diese neun Fachthemen von aktueller Relevanz die Hauptrolle.

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