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/ ©Pexels/ Anna Shvets
Symbolfoto
Symbolfoto auf 5min.at zeigt Ärzte bei einer Operation.

Privatkrankenanstalten als „Schlusslicht“: Noch immer keine Einigung

Bei den Verhandlungen zum Kollektivvertrag der Privatkrankenanstalten gab es auch nach der fünften Runde keine Einigung.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(368 Wörter)

„Nur leichte kosmetische Korrekturen aber keine substanziellen Verbesserungen bei Arbeitszeit und Zulagen im aktuellen Angebot der Arbeitgeber“, ortet Harald Steer, Verhandlungsleiter für die Gewerkschaft vida bei den KV-Verhandlungen für die Beschäftigten in den Privatkrankenanstalten Österreichs, nachdem auch die fünfte Verhandlungsrunde am Donnerstag, 18. April, ergebnislos beendet wurde.

„Schlusslicht im Österreichvergleich“

Ziel der Gewerkschaft ist es, bei den Verhandlungen die bestehenden Lücken bei Einkommen und Arbeitsbedingungen im Vergleich zu den besser dotierten Kollektivverträgen der anderen österreichischen Spitalsbereiche zu verkleinern. „Wir sind hier im Österreichvergleich bei den Schlusslichtern und sehen nicht ein, warum unsere Arbeit weniger wert sein soll. Wir haben uns kompromissbereit erklärt und hätten auch in vielen Punkten Abstriche gemacht, wenn es substanzielle Bewegung gegeben hätte. Dennoch waren die Arbeitgeber nicht zu einem KV-Abschluss bereit“, betont Steer.

9,15 Prozent gefordert

„Auch mit einer derzeit gebotenen Erhöhung der Gehälter für die Mitarbeiter:innen in den Privatkrankenanstalten um 9,15 Prozent auf die KV- aber nicht auf die Ist-Gehälter würde diese Kluft nur marginal verkleinert werden. Der Branchenschnitt kann so sicherlich nicht erreicht werden“, kritisiert der vida-Gewerkschafter, dass in den vergleichbaren Kollektivverträgen auch bessere Ansprüche für mehr Freizeit und höhere Zulagen für Nacht- und Sonntagsarbeit verankert seien.

Große Lücke

Zur Veranschaulichung führt Steer das Beispiel einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin im 9. Dienstjahr an. Sie verdient etwa in einem Ordensspital 3.786,19 Euro brutto im Monat inklusive fixe Zulage und ohne Überzahlung. Bei den Privatkrankenanstalten würde sie jedoch sogar nach einer Erhöhung um 9,15 Prozent nur 3317,16 Euro verdienen. Das ergibt eine Einkommenslücke von fast 500 Euro.

Betriebsrat-Konferenz berät über mögliche Maßnahmen

In der Zeit vor der letzten Verhandlungsrunde wurden Betriebsversammlungen abgehalten, um die Mitarbeiter:innen über den Stand der Verhandlungen und das Angebot der Arbeitgeber zu informieren. „Wir sind unseren Gewerkschaftsmitgliedern verpflichtet und aus den Betriebsversammlungen haben wir den klaren Auftrag der Beschäftigten erhalten, das Ziel der Annäherung an vergleichbare Kollektivverträge in der Branche weiterzuverfolgen“, bekräftigt Steer. Am 2. Mai 2024 werde laut Steer in einer Betriebsrät:innen-Konferenz in Wien über die weitere Vorgehensweise und eventuell notwendige gewerkschaftliche Maßnahmen beraten.

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