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Flammen-Tragödie zu Silvester: Vier Beamte im Visier der Ermittlungen

In der Silvesternacht kam es zu einem Brand in der Grazer Sporgasse. Eine 21-Jährige starb, mehrere Personen wurden verletzt. Die Ermittlungen laufen, nun sollen sogar vier Beamte der Stadt Graz im Fokus stehen.

von Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(463 Wörter)

Der Schock sitzt immer noch tief! In einer Bar in der Grazer Sporgasse brach in der Neujahrsnacht gegen 4 Uhr Früh ein Brand aus, bei dem 21 Personen verletzt wurden. Für eine Niederösterreicherin endete die Nacht zum neuen Jahr sogar tödlich. Ein 36-Jähriger musste sich bereits vor Gericht in der Causa verantworten. Er soll sich in eben jener Nacht falsch verhalten und einen Polizeibeamten bei der Absicherung des Brandortes behindert haben, so lautete der Vorwurf. Der Grazer soll dabei sogar handgreiflich geworden sein und den Polizisten attackiert haben. Bei der anschließenden Festnahme habe er sich zur Wehr gesetzt. Nachträglich zeigte der Mann Einsicht und entschuldigte sich. Sein Verhalten sei auf seine starke Alkoholisierung zurückzuführen gewesen, eigentlich hätte er „helfen“ wollen. Laut Berichten der „Kleinen Zeitung“ wurde er nicht verurteilt.

Es wird weiter ermittelt

Die Ermittlungen zu der Tragödie in der Neujahrsnacht laufen immer noch auf Hochtouren. Das Feuer wurde sogar in einem Labor nachgestellt, um Licht ins Dunkel zu bringen und die Ereignisse dort zu rekonstruieren. Was zu Silvester genau geschah und wie es zu dem Brand kam, ist noch immer nicht klar. Ursachen können bisher nur ausgeschlossen werden. Auch steht im Raum, ob das Lokal die Sicherheitsauflagen erfüllte. Aus diesem Grund wurde auch eine Brandschutz-Überprüfung in anderen Grazer Lokalen beauftragt. Ermittelt wird gegen die Bau- und Anlagenbehörde wie auch gegen die Feuerpolizei, bestätigte Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Anfang Februar. Im Raum stehe der Verdacht des Amtsmissbrauchs. In einem Fall sollen zwar Auflagen erteilt, aber nicht kontrolliert worden sein, andererseits sollen feuerpolizeiliche Vorgaben nicht geprüft worden sein. Näheres dazu hier.

Kahr schaltete Innenrevision ein

Auch die Bürgermeisterin Elke Kahr hat – wie berichtet – reagiert und Maßnahmen eingeleitet. Die Stadt Graz habe selbst größtes Interesse daran, die Ursache der Brandkatastrophe herauszufinden, hieß es im Februar. Man wolle die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. „In diesem Zusammenhang habe ich auch die Innenrevision beauftragt, die internen Abläufe, die Gegenstand der Ermittlungen sind, umfassend zu prüfen“, so Kahr. 

Vier Beamte der Stadt Graz beschuldigt

Nun sollen sogar vier Beamte ins Visier der Ermittlungen geraten sein. Zwei von ihnen sind Mitarbeiter der Feuerpolizei, die anderen beiden sind bei der Bau- und Anlagenbehörde für die Betriebsstättengenehmigung tätig – dies bestätigt Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage der „Kleinen Zeitung“. „Amtsmissbrauch und fahrlässige Tötung“, lautet der Vorwurf, führt Bacher weiter aus. Noch wird ermittelt, ob obligatorische Sicherheitsüberprüfungen ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Zu einer Anklage soll es bisher noch nicht gekommen sein, es gilt die Unschuldsvermutung.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 20.04.2024 um 17:32 Uhr aktualisiert

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