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/ ©KFV/APA Fotoservice/Ludwig Schedl
Tourt schon bald ein Drogenbus durch Österreich?
Sie sieht der Bus aus.

Tourt schon bald ein Drogenbus durch Österreich?

250.000 Personen sitzen in Österreich „high“ am Steuer. Nur wenige Sünder können aus dem Verkehr gezogen werden. Die derzeitigen Möglichkeiten der Exekutive sind aufwendig und begrenzt. Ein mobiles Drogenlabor soll dies ändern.

von Janine Ploner
Janine Ploner 5 Minuten Online Redaktion
2 Minuten Lesezeit(360 Wörter)

Exakt 8.676 Personen wurden im Vorjahr unter Drogeneinfluss von der Exekutive im Straßenverkehr angezeigt. Allerdings ist selbst diese Zahl nur die Spitze des Eisbergs, wie nun die „Dunkelfeldstudie Drogen“ des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigt.

Besorgniserregender Anstieg bei den Drogenlenkern

„Alle Drogen haben einen starken Einfluss auf die Verkehrssicherheit, da sie stark psychisch aktiv sind. Genau deshalb sind strikte Kontrollen so wichtig, wobei es in Österreich aber eine deutliche Untererfassung von Drogendelikten im Straßenverkehr gibt“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV. Einen deutlichen Anstieg gibt es auch bei den Frauen.

Aufwändiges Prozedere bei Verkehrskontrollen

Die Anzahl der überführten Drogensünder hinter dem Steuer hat sich in Österreich seit der Einführung der Speichelvortests im Jahr 2017 bereits fast vervierfacht. „Grundlage der Strafbarkeit im Straßenverkehr ist in Österreich nicht der bloße Konsum von Drogen, sondern die tatsächliche Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit, die mittels ärztlichem Gutachten festgestellt wird“, erklärt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Recht und Normen im KFV. Im Zuge dessen wird den Verdächtigen auch Blut abgenommen, wobei es vor allem am Wochenende, mitten in der Nacht und am Land oft gar nicht so einfach ist einen Arzt hinzuzuziehen. Zudem vergeht bei der Arztsuche oft wertvolle Zeit, die Polizisten nicht haben.

Speicheltests und mobile Drogenlabore

Als Beweis für den Drogeneinfluss im Körper soll laut Forderung des KFV künftig eine Speichelprobe dienen, die nach der Abnahme in einem Labor ausgewertet wird. Für die Abnahme vor Ort ist kein medizinisches Personal notwendig. „Die Auswertung kann zum Beispiel bei Planquadraten analog wie in Italien in einem mobilen Drogenanalyselabor direkt vor Ort durchgeführt werden. Dadurch liegt das beweissichere Speichelergebnis bereits in 60 bis 90 Minuten vor“, erklärt Raffaela Neustifter, Psychologin und Verkehrsexpertin im KFV. Ein solches mobiles Labor wird vom KFV nun auch für Österreich gefordert. Im mobilen Labor befinden sich Analysegeräte, Laborinstrumente und Computer. „Das KFV fordert den verstärkten Einsatz von geeigneten Speichelvortestgeräten. Spätestens seit Corona können die Menschen perfekt mit dem Verfahren der Speichelproben umgehen“, betont Kaltenegger abschließend.

Deutliche Anstiege auch in den Bundesländern:

In Wien ist seit der letzten Befragung im Jahr 2021 die Anzahl der Drogenlenkenden von 50.000 auf 75.000 Personen im Jahr 2023 gestiegen. In Niederösterreich gab es einen Zuwachs von 40.000 auf 52.000 Personen und in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland hat sich die Anzahl der Drogenlenker sogar von 25.000 auf 52.000 Personen verdoppelt. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg gab es hingegen einen leichten Rückgang von 35.000 auf 28.000 Personen. Auch in Oberösterreich zeigt der Trend nach einem Rückgang von 55.000 auf 42.000 Personen leicht nach unten, die Zahlen bleiben aber auf viel zu hohem Niveau.

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