„Grausames Ableben“: Drama um tote Tauben bei Grazer Wohnsiedlung
Diese Woche kam es zum "grausamen Ableben" vielzähliger Tauben bei Grazer Gemeindebausiedlungen. KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher fordert Maßnahmen dringend Maßnahmen, um zukünftig Tierleid zu verhindern.
In einem Gemeindebauwohnhaus in der Triesterstraße wurden vor mehreren Monaten die Dachbodenfenster geöffnet und offen gelassen. Einige Tauben brüteten daraufhin wiederholt im Dachboden des angesprochenen Hauses, heißt es in einer aktuellen Aussendung aus dem Büro der Stadträtin. Kürzlich sollen die Dachbodenfenster wieder geschlossen worden sein, obwohl sich im Dachboden noch Taubennester inklusive Eiern befanden, wie Anwohner schilderten. Daraufhin „versuchten die eingeschlossenen Tiere panisch den Dachboden zu verlassen und die Tauben außerhalb des Objekts versuchten mit aller Kraft zu ihren Nestern inklusive Eiern zu gelangen.“ Dies habe dazu geführt, dass sich mehrere Tiere an der Fensterscheibe tödlich verletzten und zu Boden gestürzt sind.
Mehrere Tauben verstorben
Doch damit scheinbar nicht genug. „Ein Tier durschlug sogar eine Fensterscheibe und verstarb an den entstandenen Verletzungen im Stiegenhaus des Hauses. Die Umgebung rund um das Wohnobjekt sowie das Stiegenhaus des betreffenden Hauses war gekennzeichnet durch Blut, Federn und zahlreichen Tierkadavern. Geschockte Anrainer entsorgten die Tierkadaver sachgerecht auf eigene Faust“, heißt es in der KFG-Presseaussendung weiter. Die Hausverwaltung hätte erst später reagiert. Nach aktuellen Anrainerberichten sei heute, am 25. April noch immer eine Taube eingesperrt. Ein Amtstierarzt wurde verständigt.
Ein ähnlicher Vorfall soll sich erst vor wenigen Wochen bei einer weiteren Wohnsiedlung abgespielt haben. Die eingesperrten Tiere konnten durch das Engagement von Anrainern gerettet werden. „Hier wurden die Fenster nach entsprechender Intervention noch rechtzeitig geöffnet und die Vögel konnten aus dem Dachboden fliegen.“
Tierschutzstadträtin fordert Maßnahmen
Für Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher herrscht hier eindeutig Gefahr in Verzug: „Klar ist, dass sich Tauben gerne in leerstehenden Dachböden oder Nischen niederlassen und dort nisten. Wenn dies passiert, darf jedoch keinesfalls einfach rücksichtslos das Fenster geschlossen werden ohne sonstige Maßnahmen zu treffen. So wie in vielen anderen Städten, gehören Tauben auch in Graz zum Stadtbild. Es muss hier seitens der Mitarbeiter der Hausverwaltung dringendst nachgeschärft und geschult werden, sodass diese Vorfälle kein weiteres Mal vorkommen! Auch die zuständige Stadtsenatsreferentin Elke Kahr wurde über diese Missstände in Kenntnis gesetzt. Es sollte unbedingt in regelmäßigen Abständen überprüft werden, ob in leerstehenden Dachböden von Objekten von Wohnen Graz Vogelarten nisten – vor allem, bevor Fenster einfach geschlossen werden.“
Taubenkobel als tierfreundliche Alternative?
Um die Taubenpopulation in Graz in einem verträglichen Ausmaß zu halten, gebe es verschiedene Maßnahmen. Um eine tierfreundliche Alternative zu setzen, werde zum Beispiel seit längerem an der Umsetzung eines Taubenkobels gearbeitet, bei dem man die natürlichen Eier der Tauben durch Gipseier ersetzt. Die dort nistenden Tauben würden dabei ordnungsgemäß gefüttert und versorgt werden. Die Idee sei allerdings seitens der zuständigen Stellen der Stadt aufgrund des Taubenfütterungsverbotes in Graz abgelehnt worden. „Eventuell überlegt es sich die Koalition doch noch einmal anders und trifft eine entsprechende Ausnahmeregelung, zumal selbst KPÖ-Gemeinderätin Katzensteiner von der Idee eines Taubenkobels begeistert scheint!“, hofft Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher.
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