„Da vergeht mir der Appetit“: Steirer machen gegen Laborfleisch mobil
Was bisher als weit weg erschien, ist so nah wie noch nie und längst kein Science-Fiction mehr. Immer mehr, rückt das Thema Laborfleisch in den Vordergrund. In der Steiermark wurde nun eine Petition gestartet.
Deutschlands zweitgrößter Wursthersteller hat als erstes europäisches Unternehmen Gespräche mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit über die Zulassung eines Laborfleischprodukts aufgenommen. Auch in der Schweiz läuft ein Zulassungsverfahren, in Singapur und in den USA wird Kunstfleisch bereits verkauft.
Laborfleisch? Nein danke!
Für die heimische Landwirtschaft stellt das Thema Laborfleisch eine rote Linie dar. Daher rufen Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher und Landesrätin Simone Schmiedtbauer gemeinsam zur Teilnahme an der Petition gegen Laborfleisch auf: „Fleischimitate aus dem Labor sind ein Angriff auf Landwirtschaft und Umwelt. Zum Schutz von Bauern, Konsumenten und Umwelt möchten wir mit der Petition ‚Laborfleisch? Nein danke!‘ ein Zeichen setzen.“ Sie richtet sich an die Bundesregierung, um ein Verbot von Laborfleisch im nächsten Regierungsprogramm zu verankern und auf europäischer Ebene einzufordern.
Familienbetriebe in Sorge
„Für mich lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein wirklicher Vorteil dieser ´Fleisch-Alternative erkennen. Wozu brauchen wir eigentlich Laborfleisch?“, fragt sich Sandra Holasek, Ernährungswissenschafterin an der Med Uni Graz. „Die steirischen Bauern produzieren unsere täglichen Mahlzeiten mit viel Liebe und unter höchsten Standards. Laborfleisch von Großkonzernen ist ein Angriff auf unsere bäuerlichen Familienbetriebe und eine Gefahr für die Umwelt und das Klima“, ist sich Landesrätin Simone Schmiedtbauer sicher. Josef Mosshammer, Landesinnungsmeister Lebensmittel von der Wirtschaftskammer Steiermark „vergeht bei Fake-Essen der Appetit.“ Auch der Spitzenkoch und Gastro-Unternehmer, Christof Widakovich, schließt sich der Meinung an: „Laborfleisch widerspricht ja völlig unserer Ernährungskultur. Fleisch ist eines der wertvollsten und natürlichsten Lebensmittel, es ist etwas Besonderes und soll auch etwas Besonderes bleiben.“
Fleisch – „Ein Mittel zum Leben„
„Als Jungbäuerin und Rindfleischproduzentin mache ich mir ernsthafte Sorgen um die Zukunft unseres Betriebes im Almenland. Wir haben mit Almo-Qualitätsfleisch unsere Haupteinnahmequelle – tragen damit aber auch zur Artenvielfalt, zur Biodiversität und zur Landschaftspflege bei“, betont Farmfluencerin Melanie Haas. Für sie ist das Thema Laborfleisch auch sehr emotional. „Da hängt so viel dran, für Mensch, Tier und Natur.“
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