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VGT erhebt Klage gegen anderen Verein und gewinnt

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) erhob Klage gegen einen in Spittal an der Drau gegründeten Verein. Dieser muss dem VGT nun über 4.500 Euro der Prozesskosten und 330 Euro seit November 2022 überweisen.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
3 Minuten Lesezeit(609 Wörter)

Der betroffene Verein wurde im Juli 2022 in Spittal an der Drau gegründet. „Ziel scheint es gewesen zu sein, die Wiederausrottung des Wolfs zu erreichen. So sprach man vom Großraubtierministerium, wenn vom Umweltministerium die Rede war, und fand nur negative Worte über den Wolf, dessen Art angeblich nicht bedroht wäre, obwohl in Österreich nur wenige Individuen präsent waren“, heißt es in der Aussendung des VGT.

Datenschutzerklärung „geklaut“

Und weiter: „Dieser Verein machte sich ungeniert und ohne zu fragen die Datenschutzerklärung des VGT zu eigen, offensichtlich, um sich die Kosten bei dessen Erstellung zu sparen. Der VGT klagte auf Schadenersatz und bekam jetzt Recht.“ Vom Landesgericht Klagenfurt wurden dem VGT dreiviertel der Prozesskosten, genau 4.580,90 Euro, sowie 330 Euro plus 4 Prozent Zinsen seit November 2022 zugesagt. Nach Einbringen der Klage sei es um den besagten Verein still geworden. „Man versuchte, Spenden zu sammeln, um die Kosten zu decken. Im Frühjahr 2023 endete schließlich auf der Webseite dessen Aktivität. Jetzt, im April 2024, erging das Urteil“, so der VGT.

„Wolfsfeindlicher Verein“

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Es gehört schon ein gehöriges Maß an Unverfrorenheit dazu, dem politischen Gegner – dem VGT – einfach so seine teuer bezahlte, geistige Schöpfung zu klauen. Bei vernünftigen Vereinen, die sich tatsächlich gemeinnützig im öffentlichen Interesse für das Gute einsetzen, hätten wir darüber weggesehen. Aber dieser Verein will nur der Natur schaden, eine Art vernichten und dadurch Ökosysteme gefährden. Abgesehen davon ist und bleibt die Hetze gegen den Wolf absolut unerträglich, insbesondere in Kärnten, wo sie heute von der Landesregierung in Person von Landesrat Martin Gruber, ÖVP, auf die Spitze getrieben wird. Seine absolut rechtswidrige Wolfsverordnung, die ganz offensichtlich sowohl dem EU-Recht als auch der Verfassung widerspricht, hat zu einer Anzeige wegen Amtsmissbrauchs von uns geführt und wird noch weitere Folgen haben. Es ist unerträglich, wie der Rechtsstaat sofort ausgehebelt wird, wenn es um Tiere geht. Da setzt dieses Urteil gegen einen wolfsfeindlichen Verein wenigstens einen gewissen Kontrapunkt.“

Update: Save The Alps“ kontert VGT


Der Verein „Save The Alps“ hat mit einer Pressemitteilung auf die Vorwürfe des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) reagiert und dabei klargestellt, dass der VGT den Prozess weitgehend verloren habe. Die Obfrau von „Save The Alps“, Regina Stich, betonte, dass die ursprüngliche Forderung des VGT über 48.000 Euro stark reduziert und schließlich abgewiesen wurde. Zwar werde man die zugesprochenen 330 Euro bezahlen, jedoch sei man zuversichtlich, dass der eingebrachte Kostenregress dazu führen könnte, die an den VGT zugesprochenen Prozesskosten nicht überweisen zu müssen. Stich äußerte sich auch zu den weiteren Vorwürfen, unter anderem zur angeblichen Inaktivität von „Save The Alps“. Der Verein habe Wichtigeres zu tun, als sich in Aktionismus zu ergehen. „Wir arbeiten lieber daran, durch Dialog und Information das Verständnis für die Probleme der Weidetierhaltung zu wecken und freuen uns, dass die Politik unsere Interessen aufgreift“, so die Obfrau. Sie lobte die Zusammenarbeit mit den politischen Parteien in Kärnten und äußerte sich positiv zur Umsetzung der Großraubtierpolitik.

Zum Thema Wolfshetze stellte Stich klar, dass „Save The Alps“ nicht gegen Wölfe hetze, sondern sich nur gegen eine unkontrollierte Ausbreitung von Großraubtieren in der Kulturlandschaft einsetze, da dies die Weidetierhaltung und die kleinstrukturierte Landwirtschaft gefährde. Die Obfrau betonte zudem, dass sogenannte „Wunderwaffen“ wie Herdenschutz in der Praxis nicht funktionierten, wie man bei einem Besuch bei Partnerorganisationen in Niedersachsen festgestellt habe. „Das einzige, was bleibt, ist die gezielte Regulation“, erklärte sie abschließend.

Update: Statement von Save the Alps nachträglich am 27.04.2024 hinzugefügt

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