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Furcht vor Trockenlegung der Quelle: Abstimmung fiel ins Wasser

Eine geplante Abstimmung über einen Wasserliefervertrag zwischen der Wassergenossenschaft Federaun und der Stadt Villach endete am Sonntagvormittag, in den Räumlichkeiten des Gailstüberls in der Schütt, wie das Hornberger Schießen

von Manfred Wrussnig
2 Minuten Lesezeit(461 Wörter)

Die Versammlung wurde aus Platzmangel abgesagt. Am Sonntag um 10 Uhr Vormittag drohte das „Gailstüberl“, sonst ein bekannter Radlertreff, aus allen Nähten zu platzen. Statt den Radlern waren zu dem eher ungewöhnlichen Zeitpunkt fast 100 Mitglieder der Wassergenossenschaft Federaun eingetroffen, um über einen Wasserliefervertrag an die Stadt Villach abzustimmen. Der Grund für den Ansturm in der sonst um die Sonntagsruhe bemühten Bürger: Sie fürchten um die Trockenlegung ihrer Quelle durch die Stadt Villach.

„Es wäre unverantwortlich, das Wasser zu verkaufen“

„Unsere Wassermenge reicht aus, um Federaun und die Schütt zu versorgen. Für einen Wasserliefervertrag an die Gemeinde reicht es nicht“, heisst es in einem Flugblatt, das 5 Minuten, wir wurden zu der Sitzung eingeladen, vor Ort überreicht wurde. Und: „Es wäre unverantwortlich, unser Wasser zu verkaufen, da wir die Versorgungssicherheit dann nicht mehr gewährleisten können und das zusätzlich benötigte Wasser teuer zukaufen müssten“, wurde in dem Zirkular weiter argumentiert. Die Gemeinde lockte mit einem Literpreis von 1,40 Euro, um den Deal den Mitgliedern schmackhaft zu machen. Es wurden auch weitere Gründe aufgelistet, die klar gegen das Geschäft mit der Stadt sprechen würden.

Zu einer Abstimmung kam es nicht

Doch zu einer Abstimmung kam es dann erst gar nicht. Obwohl eigentlich nur ein „Nein“ oder „Ja“ zu dem Vertrag zu sagen gewesen wäre, passte Klaus Jost, dem Obmann der Wassergenossenschaft offensichtlich weder der Ort, noch die Stimmung und auch die Anzahl der herbeigeeilten Mitglieder nicht. Nachdem es nur mehr Stehplätze im Stüberl gab, über die Anwesenheit der Presse in einer geschlossenen Gesellschaft beraten wurde, verlegte er die Versammlung auf die Bänke außerhalb des Stüberls, um dann kurzerhand alles abzusagen.  „Wir suchen uns eine andere Lokation, wie wäre es im Villacher Paracelsus-Saal“, fragte er in die schon unruhige Runde. Daraufhin wurde er gar verdächtigt, eher die Linie der Stadt zu vertreten und es folgten wütende Proteste, denn niemand in der Menge hatte dazu Lust, sozusagen in der Höhle des Löwen abzustimmen.

Feuerwehrmann hatte Idee

Da hatte ein Feuerwehrmann die Idee, die aufgeheizte Stimmung doch noch abzukühlen: „Kommts zu uns da um die Ecke ins Feuerwehrhaus, da ist im Gesellschaftsraum Platz genug für alle und ein kühles Flascherl Wasser für jeden ist auch drinnen“, schlug er vor.  Logischerweise Mineralwasser, nicht aus der Quelle vor Ort und die Presse wäre dazu natürlich auch erwünscht. Über das Datum der nächsten Zusammenkunft ist man aber noch uneins, „das muss wohl noch ausgeschnapst werden“, vermutete ein Teilnehmer.  Die findet sicher heuer noch statt. Das schon.

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