Millionen-Insolvenz: Svoboda Metalltechnik schlitterte in Pleite
Der Alpenländische Kreditorenverband gibt am heutigen Dienstag bekannt, dass über das Vermögen der Svoboda Metalltechnik GmbH, FN341870a ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beim Landesgericht Eisenstadt beantragt wurde.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von Geländern und Zäunen, Überdachungen sowie Edelstahlpools und wurde im Jahr 2010 gegründet. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Sebersdorf und damit in der politischen Gemeinde Bad Waltersdorf (Steiermark). Der Antrag der Antragstellerin wurde dennoch beim Landesgericht Eisenstadt eingebracht, da sich die Zuständigkeit des Gerichts nach dem tatsächlichen Unternehmensbetrieb bestimmt und darauf abzustellen ist, an welchem Ort die tägliche, faktische Leistung erfolgt und umgesetzt wird. Die Antragstellerin gibt in ihrem Antrag hierzu an, dass dieser Anknüpfungspunkt nicht in der Betriebsstätte Sebersdorf verwirklicht ist, da diese über ein Büro in Markt Allhau (Burgenland) verfügt, von der aus die tatsächliche Leistung des Unternehmens durch die Geschäftsführung erfolgt.
Die Ursachen
Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird vor allem auf die schwierige Marktsituation im Baunebengewerbe sowie im Metallbau zurückgeführt, heißt es vom AKV. Darüber hinaus stiegen vor allem in den letzten Jahren die Personal- und Energiekosten drastisch an, sodass gemäß eigenen Angaben zuletzt nicht mehr positiv gewirtschaftet werden konnte.
Die Vermögenslage
Es wird nunmehr im Rahmen des Insolvenzverfahrens das vorhandene Vermögen geschätzt. Erst nach diesen Ermittlungen wird eine Stellungnahme zu den Befriedigungsaussichten der Gläubiger möglich sein. 235 Gläubiger sollen von der Insolenz betroffen sein. Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV 11,35 Millionen Euro (davon rund 7,9 Millionen Euro unbesichert). Das Vermögen wird auf etwa 420.445 Euro geschätzt. 78 Angestellte beziffert das Unternehmen.
Fortführung geplant
Das schuldnerische Unternehmen soll unter Eigenverwaltung fortgeführt werden. Laut vorliegendem Sanierungsplanvorschlag erhalten die Insolvenzgläubiger eine Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplans. Es wurden bereits diverse Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen gesetzt. So erfolgte bereits eine Reduktion des Personalstandes und beabsichtigt die Antragstellerin im Zuge des Sanierungsverfahrens, unwirtschaftliche Projekte abzustoßen beziehungsweise zu optimieren. Die Quote soll infolge bereits gesetzter sowie noch zu setzender Maßnahmen aus der dann positiven Betriebsfortführung erfüllt werden. Die Realisierbarkeit des Sanierungsplans wird vom Alpenländischen Kreditorenverband nunmehr eingehend geprüft. Der Alpenländische Kreditorenverband wird auch der Frage nachgehen, ob, beziehungsweise in welcher Form dieser Zahlungsvorschlag, der lediglich den gesetzlichen Mindesterfordernissen entspricht, verbessert werden kann.
#Update
Bezugnehmend auf das bevorstehende Sanierungsverfahren der Svoboda Metalltechnik GmbH teilt der AKV am Dienstagmittag mit, dass dieses nunmehr beim Landesgericht Eisenstadt eröffnet wurde. Die Verhandlung wurde für den 15. Juli festgelegt.
Deine Meinung
Der Artikel ist lesenswert
Der Artikel ist informativ.
Der Artikel ist ausgewogen.