Baum auf Asphalt gepflanzt: Verkehr in Innsbruck wurde lahm gelegt
Aktivisten der Letzten Generation haben heute, am 2. Mai, in der Früh einen Baum auf der Grassmayr Kreuzung in Innsbruck gepflanzt und sich dahinter an die Fahrbahn geklebt. Sie wollen damit aktiv zum Klimaschutz beitragen.
“Bäumepflanzen ist ein schönes Hobby, wird aber nicht ausreichen, um die Klimakatastrophe aufzuhalten”, sagt Annika Zips. ”Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, die für alle gleichermaßen gelten. Darum fordern wir ein Grundrecht auf Klimaschutz in unserer Verfassung!”, sagt die Biologiestudentin.
„Alleine um die 460.000 Tonnen CO2 der Tempo-100 Einsparung mit Bäumen zu erreichen, müssten wir 36 Millionen Jungbäume pflanzen. Und ob alle in diesem Dürresommer gedeihen, bleibt fraglich”, rechnet Christoph Gayer vor. „Wenn es so weitergeht, brennen uns die neuen Bäume wahrscheinlich beim nächsten, flächendeckenden Waldbrand ab. Bäume pflanzen ist keine seriöse Lösung. Ein Grundrecht auf Klimaschutz schon – es wäre zumindest ein Anfang. Wo bleibt es, liebe Landes- und Bundesregierung?”, fragt sich der Student in Energie- und Umwelttechnik.
Baum ist weg, Straße ist frei
Die Letzte Generation erklärt: “Bäume pflanzen ist Symptombekämpfung. Es ist, als hätte ein Kranker Fieber und anstatt die entzündete Wunde zu behandeln, würde er sich nur einen kühlen Lappen auf die Stirn legen. Die Wissenschaft ist sich einig: Unser Planet, der uns alle Lebensgrundlagen bereitstellt, hat Fieber. Und wir feuern das Fieber immer weiter an, denn die Treibhausgasemissionen steigen immer noch, anstatt zu sinken. Es ist höchste Zeit, dass die Regierung Klimaschutz als Grundrecht in der Verfassung verankert!“ Der Baum wurde wieder entfernt und die Menschen von der Fahrbahn verbracht. Die Forderung nach dem Grundrecht auf Klimaschutz, wie bereits 2019 von der ÖVP vorgeschlagen, bleibt.
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