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/ ©Jessica West / Pexels
Symbolfoto
Bild auf 5min.at zeigt zwei Kinder beim Spielen vorm Fenster

Tödliche Gefahr: So schnell können Kinder aus Fenster stürzen

Fenster putzen, Balkonsaison starten, langes Lüften: Frühlingszeit bedeutet bei vielen auch weit geöffnete Balkontüren und Fenster. Viele unterschätzen aber die Fenstersturz-Gefahr von Kindern.

von Amélie Meier
Amelie Meier 5 Minuten Online Redaktion
2 Minuten Lesezeit(441 Wörter)

Der Fachbereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV warnt daher eindringlich: Nur wenige Momente der Unaufmerksamkeit reichen für einen Fenstersturz aus. Zudem sind vermeintliche Maßnahmen nicht immer geeignete Sicherheitsvorkehrungen und gaukeln trügerische Sicherheit vor. Bei Fenstersicherungen gibt es also noch Luft nach oben, so die Experten.

Risiko für Fensterstürze steigt

Aufgrund des sehr milden Wetters steigt derzeit auch das Risiko für Fensterstürze von Kindern. Das KFV appelliert an Eltern und Aufsichtspersonen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und Kinder auch beim kurzen Lüften stets zu beaufsichtigen. Denn Fensterstürze zählen zu den schwersten Kinderunfällen, die auch immer wieder tödlich enden. Bereits aus geringen Höhen kann ein Fenstersturz für Kinder verheerend sein.

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In Kärnten Mädchen aus dem Fenster gestürzt

In rund acht von zehn Fällen war das verunfallte Kind nicht alleine in der Wohnung. Das geht aus dem KFV-Unfallmonitoring anhand von Medienberichten hervor: Hier wurden im Zeitraum 2010 bis inklusive 2023 insgesamt 164 Fensterstürze von Kindern unter 15 Jahren erfasst, 18 davon mit tödlichem Ausgang. „Heuer kam es bereits zu fünf Fensterstürzen von Kindern in Österreich, ein Bub ist dabei gestorben, erst vor kurzem ist ein 2-jähriges Mädchen in Kärnten aus dem Fenster gestürzt. Statistisch betrachtet stürzt etwa alle 4 Wochen ein Kind unter 15 Jahren aus einem Fenster. Diese Unfälle können aber durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen und lückenlose Aufsicht von Kindern verhindert werden“, so Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

Maßnahmen zur Sicherung von Fenstern gehören in jeden Haushalt mit Kindern!

Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV

Trügerische Insektengitter    

Zu jenen Sicherheitsmaßnahmen, die nicht geeignet sind, zählen allerdings Insektengitter. Fliegengitter und Gelsennetze täuschen eine Sicherheit vor, die tragisch enden kann.
„Insektengitter sind dafür gemacht, kleine Krabbeltiere draußen zu halten. Diese Maßnahme kann aber das Gewicht von Kindern nicht halten, nachgeben und sehr leicht reißen“, warnt Trauner-Karner. 15 Prozent der Fensterstürze ereignen sich bei Fenstern mit Insektengitter, weiß die Expertin. Geeignete Maßnahmen für Kindersicherheit sind etwa Fenstersperren, die ähnlich wie Tür-Zusatzschlösser mit Riegel funktionieren, versperrbare Fenstergriffe, die auch an bestehende Fenster angebracht werden können, oder von außen an der Hausmauer professionell montierte Fenstergitter. Aus einer aktuellen KFV-Umfrage (Kindersicherheitsbarometer 2023) geht hervor, dass 58 Prozent der befragten Personen mit Kindern unter fünf Jahren im Haushalt bereits Fenstersicherungen und Fenstersperren zum Schutz ihrer Kinder verwenden. In vier von zehn Haushalten mit kleinen Kindern gibt es allerdings keine derartige Sicherheitsvorkehrung.

Tipps, zur Prävention von Fensterstürzen:

  • Kleinkinder nie allein zu Hause lassen – auch dann nicht, wenn diese schlafen und man nur kurz die Wohnung verlässt, um den Mistkübel zu leeren, die Post zu holen oder schnell zum Nachbarn zu schauen. Ein Unfall kann schneller passieren, als man denkt.
  • Beim Lüften sollte man den Nachwuchs besonders gut im Auge behalten. Klingelt der Paketbote an der Tür oder läutet das Telefon im Nebenraum, nimmt man die Kinder am besten mit. Auch, wenn man kurz auf die Toilette muss, die Kinder lieber mitnehmen.
  • Gegenstände, die für Kinder reizvoll erscheinen, niemals auf Fensterbrettern und Balkonbrüstungen platzieren.
  • Kinder nutzen Sessel oder Tische manchmal geschickt als „Kletterhilfe“. Daher keine Möbel in der Nähe von Fenstern oder Balkontüren stellen.
  • Altersgerechte Regeln an das Kind sowie klare Instruktionen auch an externe Aufsichtspersonen, wie beispielsweise Großeltern und Babysitter, sind ebenfalls wichtige Vorsichtsmaßnahmen. Diese Regeln sollten konsequent eingehalten werden.
  • Sprechen Sie mit anderen Aufsichtspersonen Ihres Kindes über die möglichen Risiken eines Fenstersturzes und überprüfen Sie die Vorsichtsmaßnahmen in deren Haushalten.
  • Statten Sie Fenster und Balkontüren mit versperrbaren Fenstersicherungen ausVersperrbare Kindersicherheitsgriffe bei Fenster und Balkontüren sind allerdings nur dann effektiv, wenn man den Schlüssel abzieht und nicht offen herumliegen lässt.

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