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Klagenfurter Flughafen in öffentlicher Hand: Lilihill nicht mehr an Bord

Die Rückverstaatlichung ist nun vollzogen, Lilihill zieht sich zurück. Verpasste Ausbaupläne führen zur Wiederübernahme durch Stadt und Land.

von Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(429 Wörter)

Die Rückverstaatlichung des Klagenfurter Flughafens ist nun auch im Firmenbuch vollzogen. Investor Lilihill scheint nicht mehr auf, die Flughafen Betriebsgesellschaft gehört wieder zu 80 Prozent der Kärntner Beteiligungsverwaltung – also dem Land – und zu 20 Prozent der Stadt Klagenfurt. Die „Kleine Zeitung“ berichtete am Dienstag über die Entscheidung des Firmenbuchgerichts. „Es wird ein juristisches Nachspiel geben“, sagte ein Lilihill-Unternehmenssprecher zur APA.

Verpasste Ausbaupläne

Investor Franz Peter Orasch und seine Lilihill, die vor fünf Jahren mittels Kapitalerhöhung die Mehrheit übernommen hatte, hatten angekündigte Ausbaupläne nicht umgesetzt. Weil die Passagierzahlen 2022 unter 100.000 blieben, konnten Stadt und Land laut Vertrag eine Kaufoption ziehen. Vor der Landtagswahl im März blockierte die SPÖ mehrere Vorstöße der ÖVP in diese Richtung. Nach der Landtagswahl einigten sich die Koalitionspartner dann auf das Ziehen der Call Option. (APA, red, 30. Oktober)

#Update – Stadt Klagenfurt: „Nun wieder klare Verhältnisse“

„Es wurden nun klare Verhältnisse geschaffen. Jetzt gilt es gemeinsam mit dem Land Kärnten mit vollem Elan für eine Belebung und Weiterentwicklung des Klagenfurter Flughafens zu sorgen“, betont Bürgermeister Christian Scheider (TK) und Beteiligungsreferent Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) ergänzt: „Besonderer Wert ist auf die ehest mögliche Inwertsetzung und Entwicklung der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke zu legen. Damit soll der Flughafen in unserer Landeshauptstadt belebt und der Wirtschaftsstandort Klagenfurt gestärkt werden.“

Team Kärnten zur Flughafen-Rückverstaatlichung

„Land und Stadt müssen jetzt die Lufthoheit über die Gesamtsituation erhalten und die Ränkespiele endlich ein Ende haben“, betont Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in einer ersten Reaktion. Es brauche jetzt echte Profis im Umfeld des Flughafens. Als positives Signal bewertet Köfer, dass es zwischen Januar und März 2024 Direktflüge nach Hamburg geben wird: „Das ist ein kleines Lebenszeichen des Airports und ein zarter Hinweis, dass sich der Flughafen doch noch in eine bessere Zukunft entwickeln kann.“ Zentral sei aus Köfers Sicht auch die Etablierung einer Anbindung Klagenfurts an einen internationalen Hub. „Es braucht gemeinschaftliche Kraftanstrengungen, um solch eine Verbindung zustande zu bekommen.“

FPÖ zu Flughafen-Rückkauf

Laut dem Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer seien beim Flughafen eine Vielzahl von Fragen offen: „Wie geht es mit dem Flughafen weiter? Wie ist sichergestellt, dass der Verlust aus dem heurigen Jahr abgedeckt wird und der Flughafen nicht in Konkurs geht? Was ist mit der Umsetzung des Strategieplanes zum Flughafen, den Gruber monatelang getrommelt hat? Die Landesregierung muss der Öffentlichkeit reinen Wein einschenken und die Wahrheit sagen“, fordert der Klubobmann abschließend.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 31.10.2023 um 17:06 Uhr aktualisiert

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