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Angriff auf Israel-Fahne: 17-Jähriger flüchtete vor Polizei

In der Nacht auf Donnerstag, 9. November 2023, versuchten mehrere Tatverdächtige eine Israel-Fahne am Hauptplatz zu demontieren. Polizisten verhinderten dies frühzeitig und nahmen einen Tatverdächtigen vorläufig fest.

von Anja Mandler
Anja Mandler Online-Redakteurin Leitung Steiermark
3 Minuten Lesezeit(541 Wörter)

Gegen 2 Uhr in der Nacht kletterten zwei dunkel gekleidete Männer auf ein Gerüst vor dem Grazer Rathaus. Dort versuchten sie die montierte Israel-Fahne mit einem Messer zu demontieren und beschädigten diese dabei. Polizisten der Bereitschaftseinheit (BE) bemerkten dies im Rahmen ihrer verstärkten Überwachungs- und Schutzmaßnahmen. Als die beiden Männer die Polizei wahrnahmen, flüchteten sie über die Herrengasse in Richtung Norden.

Verdächtiger nach Verfolgungsjagd festgenommen

Mehrere Streifen der Grazer Polizei nahmen die Verfolgung auf. In der Schmiedgasse nahmen Polizisten dann einen Tatverdächtigen vorläufig fest und verbrachten ihn auf eine Polizeiinspektion. Unweit vom Tatort entfernt stellten Beamte dann eine noch zusammengerollte Palästina-Fahne sicher. Diese wurde offenbar von den Flüchtenden zurückgelassen. Auch ein Messer wurde sichergestellt.

Verfassungsschutz ermittelt

Beim Tatverdächtigen handelt es sich um einen 17-jährigen Syrer aus Graz. Er wurde noch in den Nachtstunden erstmals zum Sachverhalt einvernommen und zeigte sich bislang nicht geständig. Die Ermittlungen zu den weiteren Hintergründen sowie zum zweiten bislang unbekannten Tatverdächtigen laufen. Die weiteren Ermittlungen werden vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Steiermark übernommen. Unterdessen bleiben die verstärkten Schutzmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt, der generellen erhöhten Terrorwarnstufe und der aktuellen Gedenkfeiern anlässlich der Novemberpogrome 1938 weiterhin verstärkt aufrecht. Die gestern Abend stattfindenden „Mahnwache“ verlief ruhig und ohne polizeiliche Zwischenfälle.

Bild auf 5min.at zeigt ein Portaitfoto des Grazer Stadtrates Kurt Hohensinner.
© Stadt Graz/Fischer

Hohensinner zutiefst erschüttert

VP-Stadtparteiobmann Kurt Hohensinner äußerte sich wie folgt zur Attacke auf die Israel-Fahne: „Dass just in der Gedenk-Nacht an die Novemberpogrome die israelische Fahne attackiert wurde, erschüttert mich zutiefst. Es zeigt aber auch gleichzeitig die traurige Wahrheit, dass wir in unserem Land ein Problem mit Judenfeindlichkeit und importiertem Antisemitismus bzw. Islamismus haben.“ Hohensinner übt aber auch Kritik an Bürgermeisterin Elke Kahr: „Die unsägliche Posse rund um das Aufhängen der Fahne war sicher nicht zuträglich.“ Auch dass die Fahne nicht wie die anderen am Rathaus, sondern zuerst lieblos am Rathausbalkon und zuletzt auf einem Fahnenmast vor dem Rathaus befestigt wurde, hinterlässt seines Erachtens einen fahlen Beigeschmack. „Ich hätte mir hier von der Bürgermeisterin mehr Sensibilität für die Tragweite gewünscht, so war dem Vandalismus Tür und Tor geöffnet.“

Bild auf 5min.at zeigt ein Portaitfoto des Politikers Axel Kassegger.
©FPÖ Steiermark

Kassegger: „Zustände in Graz machen sprachlos“

„Die aktuellen Vorkommnisse in Graz zeigen das erschütternde Ausmaß der Kuschel-Asylpolitik vonseiten der Bundes-, Landes- und der Grazer Stadtregierung. Dass sowohl ein Angriff auf die Israel-Flagge durch einen Syrer und einer weiteren unbekannten Person stattfindet, war vor einigen Jahren unvorstellbar, ist nun jedoch die traurige Realität. Diese wird auch durch die erhöhte Terrorwarnstufe ersichtlich“, heißt es in einer aktuellen Aussendung der FPÖ Graz. „Die Zustände in Graz machen sprachlos. Bürgermeisterin Kahr sieht tatenlos zu, welche Konsequenzen ihre Asylpolitik in Graz nach sich zieht. Ihre eigene Parteijugend bestärkt die Ansicht jener Personen, welche bei propalästinensischen Demonstrationen Parolen rufen und einen Angriff auf die Israel-Flagge planen. Bürgermeisterin Kahr muss von so einer Politik Abstand nehmen und stattdessen Maßnahmen ergreifen“, so NAbg. Dr. Axel Kassegger, Stadtparteiobmann FPÖ-Graz.

Hinweis: Der Artikel wurde am 9. November um 17.18 Uhr aktualisiert. Die Statements von Hohensinner und Kassegger wurden hinzugefügt.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 09.11.2023 um 17:18 Uhr aktualisiert

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