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Hühner mit Traktor überfahren: Skandalbetrieb wird in die Mangel genommen

Ein schockierender Fall, welcher sich 2022 zugetragen haben soll, befindet sich nun in der Endphase der Ermittlungen. In einem Betrieb sollen Hühner eiskalt mit dem Traktor überfahren worden sein. Der Prozess ist für März fixiert.

von Elisa Auer
Elisa Auer 5 Minuten Redaktion
2 Minuten Lesezeit(358 Wörter)

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) deckte Ende 2022 einen Skandal in einem steirischen Hühnermast-Betrieb auf: Beim Einsammeln der Hühner zum Transport in den Schlachthof sollen einige Tiere eiskalt überfahren worden sein. Der betroffene Betrieb in der Südoststeiermark war mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Ein Video des VGT, welches nach dem Vorfall veröffentlicht wurde, zeigte verheerenden Zustände: Überall seien Tiere zu sehen, die aufgrund ihrer angezüchteten, genetischen Prädispositionen extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen seien.

VGT erstattete Anzeige

Der Fall in der Steiermark schockierte: Ein Mitarbeiter soll die Hühner eiskalt mit einem Laster überfahren haben. Einige seien daran sofort verstorben, andere sollen schwer verletzt zurückgelassen worden sein. Der VGT hat daraufhin Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die 1. Tierhaltungsverordnung erstattet.

AMA kontrollierte Betrieb

Der Betrieb in der Südosteiermark war AMA-zertifiziert. Die ersten Ergebnisse der Sofortkontrolle von AMA sollen „gepasst“ haben. AMA hat nach dem Bekanntwerden des Skandals im Geflügelbetrieb Sofortkontrollen durchgeführt. Entsprechend den Ergebnissen soll laut dem ORF “das meiste gepasst haben”. Die Küken sollen einen vitalen Eindruck gemacht haben, es wurde keine erhöhte Sterblichkeitsrate festgestellt. Der Betrieb ist demnach nicht vergleichbar mit dem, was auf den Aufnahmen zu sehen war. In einer Stellungnahme von AMA wurde bekannt gegeben, dass der Betrieb aus dem Video umgehend für das AMA-Gütesiegelprogramm gesperrt wurde. Außerdem sollen zweimal täglich Kontrollen durchgeführt werden.

Vater und Sohn auf Anklagebank

Weitere schockierende Fälle von steirischen AMA-zertifizierten Betrieben wurden bekannt – die Staatsanwaltschaft Graz reagierte. Wie die „Steirerkrone“ berichtet, soll der Traktor-Fall nun vor Gericht gehen. Vater und Sohn müssen sich am 7. März für die schweren Anschuldigungen verantworten. Bei zwei Betrieben sollen die Ermittlungen aktuell noch laufen, bei einem Stall wurden die Nachforschungen eingestellt. Gerald Ruhri, Tierschützer und Anwalt, soll zudem nach dem Bekanntwerden der Skandale Anzeige gegen AMA erstattet haben. Dieser Sache soll entsprechend nachgegangen werden, je nachdem, was die Verfahren bezüglich der betroffenen Betriebe ergeben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 12.01.2024 um 12:37 Uhr aktualisiert

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